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Urlaub 2012 - 10.08.-26.08.
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eine Woche in Grainau, dem Zugspitzdorf und danach eine Woche in einem Chalet in der Schweiz - und dazwischen möchten wir nochmals die Zugspitze zu Fuß erklimmen, diesmal allerdings mit einer Übernachtung in der Reintalangerhütte (man wird ja nicht jünger!)
Wir starten am Freitag, dem 10.08. früh 6:30 Uhr bei 12°C und bewölktem Himmel.
Über die A17, A4, A72 und die A9 gelangen wir nach Nürnberg, von da über die A6 und A7 nach Lauphein zum Hundeprofi, Herr Leder. Ihn möchten wir wegen Mante um Rat und Hilfe bitten. Kurz vor 12:00 kommen wir in Lauphein an, es ist inzwischen 21°C warm und immer noch bewölkt.
Wir gehen ein Stück mit dem Hundeprofi, bekommen zu erfahren, dass sich Mante schon ganz super entwickelt hat und wir alles richtig gemacht haben. Nach knapp 2 Stunden und 40 € verlassen wir Lauphein und fahren weiter auf der A7 in Richtung Garmisch. Es ist warm - Badewetter - wir verlassen die Autobahn und fahren zum schön gelegenen Forggensee. Der Forggensee ist der größte Stausee in Deutschland. Er liegt in der Nähe von Füssen und wird vom Lech durchflossen.
Es gibt zahlreiche kostenlose Parkplätze rund um den See - allerdings leider auch jede Menge Hunde-verboten-Schilder. Sicher ist es abends oder ganz früh am Tag mit den Hunden am See möglich, aber jetzt am Nachmittag ist es eindeutig zu bevölkert.
Wir fahren durch Roßhaupten, bleiben dort auf der "gelben" Straße (nicht auf der B16) und finden kurze Zeit später ein Hinweisschild zur Wallfahrtskirche "Die Wies" unweit von Steingaden. Wir beschließen, dem Schild zu folgen und finden eine schön anzusehende Kirche und jede Menge Touris rundrum. Der Eintritt zur Kirche ist frei - der Parkplatz nicht, also machen wir nur ein paar Fotos und lassen wir den Trubel schnell hinter uns.
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17:30 Uhr landen wir nach 750 gefahrenen Km am Eibsee. Kurz zuvor in Garmisch ging ein Wolkenguss nieder - in Grainau ist alles trocken . Am Eibsee gibt es nur BezahlPP, also fahren wir zurück nach Garmisch und laufen auf die Schanzenanlage. Am Alpspitzbad finden wir einen kostenlosen Übernachtungsplatz (wäre auch am Olympiastadion möglich gewesen). Wir gehen noch eine kleine Hundeabendrunde und schlafen tief und fest.
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Sonnabend, 11.08.2012
Aufgewacht früh halb 7 bei 10°C, die Sonne lugt hinter den Bergen hervor. Da wir erst nachmittags in unser Quartier können fahren wir nach dem Frühstück an den Eibsee. Wir parken an der Seilbahn und laufen einmal rund um den See herum, 7 km in ca 2 Stunden. Der Rundweg ist sehr schön, meist führt er auf Waldwegen lang und von den Hängen kommen zahlreiche Bäche mit eigenartigen Namen - allerdings ist der Rundweg auch stark von Radfahrern und Joggern frequentiert.
Noch ein kurzer Spaziergang durch den Wald, einmal Vorräte auffrischen und 14:00 Uhr sind wir an unserem Quartier für die nächsten 5 Tage "An der Wies" in Grainau.
In der Nähe unseres Quartiers fließt die Loisach mit ihrem milchig-weißen Wasser und wir gönnen unseren Hunden eine Abfrischung. Zum Abendessen gehen wir in die Gunglstuben auf unserer Straße - na ja ... Unsere Hütte besteht aus einem Wohnzimmer, einer Dusche mit Toilette und Waschbecken sowie einem kleinen Schlafzimmer, in welchem nur die Betten und 2 Nachtschränkchen Platz haben. Geschlafen haben wir dann wunderbar.
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Parkplatz Zugspitzbahn am Eibsee 3 €/Tag
Parkplatz Kreuzeck/Alpspitz ist frei


Sonntag, 12.08.2012
Heute soll unsere erste richtige Wanderung starten - wir wollen zur Wiener Neustädter Hütte auf ca 2200 Hm. Die Tour startet um 9 Uhr am Eibsee und ist gut ausgeschildert. Zuerst steigen wir über eine Wiese, die im Winter sicher als Abfahrtshang fungiert, nach oben. Das finde ich ziemlich anstrengend, der Zickzackweg im Wald ist sicher leichter aber eben auch ganz schön länger. Nach der Wiese, von welcher man einen wunderschö;nen Blick auf den Eibsee hat, führt der Weg durch Waldgegend, bis die Bäume nur noch Krüppelkiefern werden. Unterwegs werden wir von einer Gruppe junger Leute überholt, die auf diesem Weg bis hoch zur Zugspitze wollen. Diese sind allerdings mit Helm und Kletterseil ausgerüstet.
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Dem Krüppelkieferwald schließt sich ein Geröllfeld an, der Pfad ist ca 1m breit und führt mitten hindurch. Nach vielleicht einer halben Stunde bremst uns ein Klettersteig aus. Wir beobachten noch eine Weile die Truppe junger Leute, wie sie sich durch die Felswand kämpft und dann eng am Fels nach oben klettert und wissen: das ist nichts für uns - also kehren wir wieder um.
Immerhin haben wir es in 5,3 km mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 5 km/h bis auf 1800 Höhenmeter geschafft.
Die reichlich 5 km wieder zurück und wir sind gg 14:00 Uhr ziemlich geschafft wieder am Auto.
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Dummerweise bemerken wir mitten auf dem Heimweg, dass wir Mante's Maulkorb wahrscheinlich am Geröllfeld verloren haben. Schade - nun müssen wir uns einen neuen besorgen.

Montag, 13.08.2012
Das Wetter verspricht heute etwas wechselhaft zu werden, jedenfalls beginnt unser Tag mit Regen.
Wir beschließen, für die nächsten 3 Tage eine Zugspitzcard (45,- €/Person) zu kaufen und nutzen diese gleich für die Fahrt hinauf zur Alpspitze, vielleicht regnet es da oben ja nicht ... Wir fahren mit der Kabinenbahn nach oben, ca 50 m nach der Bergstation befindet sich die Aussichtsplattform AlpspiX mit ihren beiden 13 Meter hinausragenden Stegen. Der Blick durch die Glaswand gewährt uneingeschränkte Sicht auf das Höllental und die umliegenden Berge und Täler - ist schon imposant.
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Allerdings meint es das Wetter nicht so gut und so fahren wir mit der Hochalmbahn nach unten, laufen dann bei nun endlich doch nachlassendem Regen in einer halben Stunde zum Kreuzeck - unterwegs begegnen uns niedliche schwarze Alpensalamander. Diesen Salamander soll es früher viel öfter gegeben haben, mittlerweile steht er auf der roten Liste der gefährdeten Tierarten. Von der Kreuzeck-Bergstation fahren wir mit der kleinen Gondelbahn wieder hinunter nach Grainau.
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Unten erwartet uns strahlender Sonnenschein!
Wir fahren nach Garmisch, wollen für Mante einen neuen Maulkorb kaufen, was sich als ziemlich kompliziert darstellt. Nachher lassen wir das Auto auf dem PP am Hausberg stehen (der ist im Sommer frei) und laufen in einer halben Stunde hinauf zur Kochelalm und weiter zur Partnachalm - Testlauf für unsere Zugspitztour.
Einkaufen in Grainau, danach ein Spaziergang mit Ruhephase auf dem Panoramaweg und nachher noch einen durch den Ortskern. Diesmal bleiben die Hunde im Auto, da es in Grainau jede Menge Vierbeiner gibt und wir Mante diesem Stress nicht aussetzen wollen. Zum Abendessen finden wir die "Heißn Stub'n", welche uns an diesem und an den Folgetagen kulinarisch mit Sauerbraten, Haxen und Riesenschnitzel verwöhnen werden.
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Dienstag, 14.08.2012
Nach dem gestrigen Bahnfahrtag ist heute wieder Wandern angesagt. Wir sind von 8.°° bis 15.°° unterwegs und klettern dabei auf 1805 Hm (von 799 Hm). Aber nun der Reihe nach:
Von Grainau zur Höllentaleingangshütte (1045 Hm) laufen wir eine Stunde, immer leicht ansteigend entlang dem Hammersbach. Da wir infolge der vielen Touris und Hunde nicht direkt durch die Höllenklamm wollen, biegen wir kurz vor der Hütte auf den Stangensteig. Von unten sind an dem Fels keinerlei Wege zu sehen und wir sind gespannt, wie der Pfad weitergeht. In Zick-zack-Kurfen geht es durch den Wald immer bergan. Laut Infobuch ist ...dieser Steig nur für absolut schwindelfreie und trittsichere Wanderer geeignet. Es sei ein sehr steiniger und gerölliger Weg direkt am Steilhang mit einer 29m langen Eisenbrücke in 70 m Höhe, welche überquert werden muss. Von der Brücke hatte ich schon ein Foto gesehen, hätte ich von der nötigen Schwindelfreiheit gewusst, wäre ich den Steig wohl mit gemischten Gefühlen angegangen. So wusste ich von alldem nichts, war frohen Mutes unterwegs und fand den Steig auch nicht sonderlich gefährlich. Ja, er führte direkt am Steilhang entlang, war aber eigentlich breit genug und bot wunderbare Aussichten hinab ins Tal.
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Auch die anschließende Brücke, 70 m über der Höllentalklamm, bereitete mir keinerlei Probleme. Interessant, wie klein die Leute unten im Höllental waren - und wie viele es waren...
Nach der Brücke wurde der Steig gerölliger und es ging zuerst weiter bergauf und nachher wieder hinab ins Tal, wo wir uns nach Überqueren des Hammersbaches in die Reihe der Touris einreihten, um hinauf zur auf 1387 Hm gelegenen Höllentalangerhütte zu gelangen, welche wir nach ca 2,5 Stunden auch erreichten. Ich war ziemlich geschafft und so legten wir etwas abseits der von Touris gefluteten Terrasse eine kurze Rast ein.
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Weiter geht es - immer dem allgemeinen Wanderstrom hinterher - zu den unbewirtschafteten Knappenhäusern und weiter zum Hupfleitenjoch auf 1754 Hm.
Der Weg schlängelt sich immer am Fels entlang, links bieten sich wieder herrliche Ausblicke ins Tal - allerdings geht es da auch ziemlich steil hinunter und gerade bei Gegenverkehr wird es manchmal doch etwas eng. Nie hätten wir von unten gedacht, dass an diesem Fels ein Weg entlang geht... Kurz vor dem Hupfleitenjoch führt der Weg in steilen Serpentinen durch Wiesengelände, oben angekommen muss ich erst mal wieder verschnaufen.
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Nun geht es auf schmalen Wanderwegen über alpines Gelände hinab zur Kreuzeckbahn. Dort scheinen sich heute alle Grainauer Touris mit Kind, Hund und Kegel versammelt zu haben, so dass wir schnell wieder nach unten fahren und uns auf die Dusche in unserer Hütte und auf das Füße hochlegen auf unserer Terrasse freuen. Das Wetter ist super, wir haben Strahlesonnenschein mit kleinen Wölkchen und 25° C im Schatten.

Mittwoch, 15.08.2012
Heute soll es nochmal ein etwas ruhigerer Tag werden - morgen und übermorgen wollen wir ja die Zugspitze erwandern.
Das Wetter meint es gut, früh haben wir 16°C, mittags werden es dann 26°C sein.
Wir wollen unsere Zugspitzcard abfahren und gleich früh mit der Alpspitzbahn hinauf auf den Osterfelderkopf fahren. Wie bereits erwähnt, das Wetter ist schön - und die erste Bergbahn ist voll. Mit der zweiten Bahn gelangen wir um 8.10 Uhr hinauf zur Bergstation, statten dem AlpspiX noch einen Besuch ab, schauen hinunter ins Höllental - finden auch die Brücke wieder - und wandern zuerst auf dem Gipfelweg und nachher auf dem Genuss-Erlebnisweg hinab zur Talstation der Hochalmbahn.
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Der Gipfelweg führt nach einigen hundert Metern wieder über schmale Steige hinauf zum Gipfel der Alpspitze - das wollten wir uns diesmal nicht zumuten.
Den Fotos im Internet nach ist der Weg auch nichts für mich, und eine Kletterausrüstung + Helm sind eindeutig von Vorteil - von unseren beiden Hunden mal ganz zu schweigen. Der Genuss-Erlebnisweg dagegen führt auf breiten Geröllwegen ungefähr 3 km hinab durch das Steinreich des "Riesen der Alpspitze". Besonders für Kinder laden mehrere Stationen zum Spielen, Erkunden oder Ausruhen ein.
Entlang des Weges haben wir die grandiose Kulisse des Wettersteins vor Augen.
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Besonders imposant ist die mächtige Nordwand der Alpspitze und wir verbringen viel Zeit mit dem Beobachten von Bergsteigern und einzelnen Wanderern, welche die Alpspitze erklimmen möchten.
Nur Lisa denkt sich: Augen zu und schlafen, solange ich nicht laufen muss...
Über uns hängen jede Menge Gleitschirme im Himmel. Es ist schon Wahnsinn, in welche Höhen die Thermik diese Gleiter treibt und wir schauen immer wieder fasziniert zu den bunten Punkten im Himmelsblau.
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Von der Hochalmbahn wandern wir über den Längenfelder Sattel zuerst leicht bergauf, nachher ziemlich steil wieder bergab zur Bergstation der Kreuzeckbahn, welche uns dann wieder hinunter ins Tal bringt.
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Da wir morgen bereits früh aufbrechen wollen, packen wir noch unsere Sachen zusammen und "schießen" ein paar Fotos von unserer Hütte mit dem kleine Schlafzimmer, in welches grade mal so die Betten passen.
Der Wetterbericht sagt für morgen Regen voraus, aber erst mal abwarten...
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Fazit Grainau: Unsere kleine Ferienhütte war ausreichend und durch die höhere Lage und mit seiner Terrasse davor auch hübsch gelegen. Unsere Vermieter (Fam Haslinger, An der Wies 16) waren nett und hilfsbereit. Zum Essen sollte man nach Obergrainau gehen (ca eine halbe Stunde zu Fuß). Die Loisach, 10 Gehminuten entfernt, bietet Abkühlung. Es gibt einen Park gleich in der Nähe, der allerdings sehr stark von Hunden mit ihren Menschen frequentiert wird. Der Bus fährt sozusagen am Ferienhäuschen direkt vorbei und die Haltestelle ist gleich in der Nähe.
Wanderwege gibt es um Grainau herum sehr viele mit unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden, der Panoramaweg lädt zum Bummeln und spazieren ein. Allerdings gibt es keinen Bäcker für die Frühstückssemmeln - der befindet sich auch nur in Obergrainau.
Aber - die Woche hat uns schöne (und anstrengende) Wanderungen gebracht, das Wetter war ferienmäßig, die Berge, Täler, Klettersteige, Aussichten imposant und das Essen in den "Heißn Stub'n" super.


Donnerstag, 16.08.2012
In der vergangenen Nacht hat es nicht geregnet und so räumen wir früh noch unsere restlichen Sachen aus der Hütte ins Auto und besteigen halb 8 den Bus nach Garmisch.

Wir wollen zur Zugspitze!

Um 8 laufen wir an der Talstation der Hausbergbahn los zur Kochel- und im Anschluss zur Partnachalm. Nach einer halben Stunde verdunkelt sich der Himmel und es fängt doch an zu regnen. Und dieser sollte uns bis kurz vor die Reintalangerhütte begleiten. Nach einiger Zeit sind wir total durch. Ob die Nässe von innen durch's Schwitzen oder von außen kommt, spielt dabei wirklich keine große Rolle mehr. Auch an einen Regenschutz für die Schuhe hatten wir nicht gedacht, so dass wir nach einiger Zeit wie barfuß durch Wasser laufen.
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Wir laufen nach der Partnachalm den ausgeschilderten Weg bis zur Bockhütte - ich glaube, der nicht ausgeschilderte Weg nach der Alm links runter ist die kürzere Variante - und sind nach 4 Stunden an der Bockhütte. Diese haben wir von unserer Zugspitzwanderung vor 7 Jahren ganz anders in Erinnerung. Die alte Hütte steht noch, aber gleich daneben gibt es eine neuerbaute, wesentlich komfortablere Hütte. Der Weg zur Bockhütte führt erst durch den Wald, später etwas steiler über geschotterte Wege (die waren vor 7 Jahren noch nicht geschottert...). Die blaue Gumpe allerdings haben wir in diesem Jahr leider nicht gefunden - der Partnachwasserfall allerdings war noch da...
13 Uhr waren wir an der Reintalangerhütte, der Regen war kurz zuvor der Sonne gewichen, ein Zimmer hatten wir bereits vorbestellt.
Wir entledigten uns erst mal unserer nassen Klamotten und gingen in den Gastraum zum Mittagessen (Tagessuppe).
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Es war jede Menge Betrieb und die Hüttenmitarbeiter hatten jede Menge Arbeit. Die Sonne zeigte sich, wir wandern in einer halben Stunde zum Partnachursprung, trocknen anschließend unsere nassen Sachen in der Sonne und genießen selbige am hauseigenen "Strand".
Immer mehr Wanderer finden den Weg zur Hütte, so dass wir kurz vor 18 Uhr beschließen uns einen Platz zum Abendbrot zu suchen. Und das war auch nötig.
Wir finden noch einen Eckplatz, wo unsere Hunde bequem neben dem Tisch liegen können - und 10 Minuten später ist der kleine Gastraum proppenvoll.
Nach dem Abendbrot genießen wir nochmal die noch warme Luft und die Berge ringsum, machen noch einen kleinen Abendspaziergang und begeben uns in die 2 Etage in unsere Betten.
Wir werfen noch einen Blick auf eines der Matratzenlager und ich denke: Nie könnte ich so schlafen.
10 Lager nebeneinander in 2 Etagen und jedes höchstens 70 cm breit ...
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Freitag, 17.08.2012
Früh halb 6 wurden wir wach, den legendären Weckruf des Hüttenwirtes gg 6 Uhr habe nur ich gehört, Torsten war mit unseren Hunden schon auf kleiner Gassirunde, kurz nach 6 Uhr gab es Frühstück und um 7 Uhr waren wir zusammen mit anderen Zugspitzersteigern bereits unterwegs in die weite Bergwelt.
Der Weg zur Knorrhütte führt uns zuerst über Serpentinen, von denen sich manche weit öffnen, andere wieder sich eng in die Höhe hinauf winden und ich komme schon mächtig ins schwitzen und bin außer Puste.
Den Serpentinen schließt sich der Felsensteig an. Dieser führt, wie der Namen bereits sagt, über steiniges Gelände in engen Serpentinen ziemlich steil bergan. Allerdings ist er, im Gegensatz zu unserer Besteigung vor 7 Jahren, gut markiert. Wobei wir uns manchmal auch selbst einen Weg hinauf durchs Geröll suchen, um der sengenden Sonne irgendwie auszuweichen.
Laut Wegweiser an der Reintalangerhütte sind es 2,5 Stunden bis zu Knorrhütte - ich benötige 2 Stunden, Torsten ist schon 'ne Weile eher oben und wartet auf mich.
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Ich ruhe mich ein Viertelstündchen aus, fülle meine Wasserflasche mit frischem Nass (diesmal aus dem Wasserhahn, die Quelle von vor Jahren scheint es nicht mehr zu geben) und mache mich auf den Weiterweg.
Laut Wegweiser dauert es nochmals 2 Stunden bis Sonn Alpin.
Der Weg ist nicht mehr ganz so steil, aber immer noch ziemlich anstrengend.
Mir begegnen die ersten Abwärtssteiger und hoch oben auch einer Schafherde mit herrlich sauberem Fell.
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Knapp 2 Stunden nach Verlassen der Knorrhütte tauchen wir aus der Einsamkeit der Steine hinein in den Trubel der Touris.
Wir halten uns nicht lange auf Sonn Alpin auf, fahren mit der kostenlosen Gletscherbahn hinauf auf den Gipfel - und treffen dort auf lautes Stimmengewirr aus aller Herren Länder, so dass wir uns recht bald in der Gondel der Eibseebahn wiederfinden, welche uns für knapp 50 € wieder hinab ins Tal bringt.
Auf der Fahrt hinab können wir den schön gelegenen Eibsee und auch den Weg durch den Wald und über das Geröllfeld vom ersten Wandertag gut erkennen.
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12 Uhr sind wir wieder unten in Grainau und unsere Lisa ist total groggy.
Also bleibe ich mit den Hunden und dem Rucksack in einem kleinen Park nahe der Zugspitzbahnen und Torsten fährt mit dem Bus zu unserem Quartier um das Auto zu holen. Noch ein kurzen Ausflug mit den Hunden an die Loisach, einmal einkaufen in Grainau und über Österreich in Richtung Schweiz.
Wir kaufen Vignetten für Österreich (8 € für 10 Tage ) und die Schweiz. 14 Uhr verlassen wir Deutschland, fahren in ca 2 Stunden bis Feldkirch (der Arlbergtunel kostet nochmals 8,50 € für 14 km), kurz durch Lichtenstein auf die Schweizer Autobahn. Zuerst auf die AB 13, nachher die AB 3, wir wechseln auf die Bundesstraße 3, nachher auf die Bs 17 und erklimmen in steilen Kurven den 1899 erbauten Klausenpass.
Der Klausenpass weist eine durchschnittliche Steigung von 5,8 % mit einer max. Steigung von 9 % auf. Von November bis Mai ist der Klausenpass gesperrt.
Auf der Passhöhe von 1948 m schlagen wir unser Nachtlager auf und bewundern vorher noch die Berge in der untergehenden Sonne.
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Sonnabend, 18.08.2012
Wir haben auf dem Klausenpass wunderbar geschlafen und werden gegen 7 Uhr von einem schönen Sonnenaufgang geweckt.
Runter vom Klausen geht es 17 km lang in teils engen Schleifen mit spektakulären Ausblicken. Wir erblicken einzelne kleine Dörfchen weit oben und scheinbar ohne Straßenanschluss und atemberaubende Blicke in die Tiefe der Alpentäler.
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Nach dem Klausen- erklimmen wir den Furkapass. Ein kurzer Halt zuvor am Bahnhof in Realp beschert uns keine Dampflok - also fahren wir weiter und steigen die nächsten 13 km 890m in die Höhe hinauf auf die Passhöhe (2435 m) des Furka.
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Auf der Abfahrt vom Furka nach Gletsch bieten sich uns Ausblicke auf den Grimselpass, der uns aber erst später interessieren sollte. schweiz12/103furka_grimsel.jpg
In Gletsch lassen wir den Grimselpass rechts liegen und fahren in teils wieder engen Kurven immer weiter hinab nach Oberwald und nun begegnet uns endlich auch mal ein Zug.
Weiter geht es auf schweizer Straßen durch Dörfer mit teils richtig alten Häusern in Richtung Brig.
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In Bitsch, kurz vor Brig, schrauben wir uns wieder ziemlich steil hinauf nach Ebnet, wo wir unser Ferienchalet finden sollen.
Dieses entpuppt sich als ein hübsches 2-stöckiges Ferienhäuschen mit 'nem großen eingezäunten Garten davor. Wir haben das Parterre gemietet, holen uns von der Nachbarin die Schlüssel und richten uns ein. Unser Chalet liegt ganz am Ende des kleinen Dörfchens und verspricht Ruhe und Erholung.
Wir sind zum Glück schon mittags da, nachmittags haben wir 33°C und selbst am Abend zeigt das Thermometer immer noch 27°C so dass wir die Nachmittags- und Abendstunden bereits relexend im Garten verbringen.
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Sonntag, 19.08.2012
Heute sollen uns Temperaturen bis 36°C erwarten - früh beim Aufwachen sind es schon 18°C.
Wir erkunden erst einmal unsere Umgebung - in der Nähe soll es einen Bach mit 'nem kleinen Wasserfall geben, das wäre doch ideal an einem heißen Sommertag... Wir finden den Bach und den kleinen Wasserfall auch, sind allerdings über eine Stunde dahin unterwegs.
Auch bietet sich keine Möglichkeit für unsere Hunde zum Baden.
schweiz12/111brig.jpg Also zurück zum Häuschen. Unterwegs bietet sich noch ein schöner Blick hinunter auf Brig.
Kurz vor unserem Chalet angekommen sehen wir, dass unser Auto gerade eine Wagenwäsche bekommt...
Da die Wassersprüher eigentlich ununterbrochen in Betrieb sind, bekommt auch unser Auto jeden Tag seine Wäsche.
Die Spuren sind allerdings im trockenen sichtbar, da das Bergwasser hier sehr kalkhaltig ist.
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Wir haben gelesen, dass es ganz in der Nähe einen Ort "Gabi" geben soll. Da wollen wir hin!
Dazu müssen wir über den Simplonpass mit einer Passhöhe von 2005 m. Die Straße ist relativ breit, dient der Simplon doch als Verbindungsstraße der Schweiz mit Italien, dementsprechend viele Laster sind unterwegs.
Die Brücke, welche sich übers Tal spannt, ist schon irgendwie imposant.
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Der erste Ort nach dem Pass ist auch schon meiner.
Gabi liegt auf einer Höhe von 1200 m. Es ist ein kleines Bergdorf mit 5 Häusern, einem Hotel (welches zum Verkauf steht), einer Postbushaltestelle, einer Fischräucherei und einem Wanderparkplatz.
Im Ort finden wir ein Schild, welches besagt, dass Napoleon genau hier ein Glas Milch mit 5 Franken bezahlt hat ... nun gut.
Zum Wandern haben wir bei diesen Temperaturen nicht wirklich Lust - also zurück wieder über den Simplon. Oben angekommen, machen wir erst mal Pause und sehen, dass viele Leute unterwegs in dem "Grünzeug" sind, welches da massenhaft steht und sich bei näherem Hinsehen als Wacholder entpuppt ...
Also pflücke auch ich eine Handvoll Beeren, dann halten wir noch etwas Ausschau und stellen fest, dass die Italiener wahrscheinlich den Simplon als Wochenendsonnenbadeplatz nutzen. Immer mehr Autos und Womos kommen an, Liegen werden ausgebreitet und dann wird ein ausgiebiges Sonnenbad genossen...
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Wir fahren wieder über die Passhöhe - unterwegs finden wir ein Straßenschild mit brennenden Reifen sehr witzig. Allerdings sind wir schneller vorbei als ich meinen Foto gezückt habe - schade!
Zurück in Bitsch lassen wir den Abzweig zu unserem Ebnet rechts liegen und schrauben uns links weiter hinauf in die Höhe nach Ried-Mörel. Die Straße wird immer schmaler und wir hoffen, dass uns der Gegenverkehr immer an den strategisch richtigen Stellen begegnet - und wir sollten Glück haben...
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Oben auf 1380 m ist es allerdings mit 34°C genauso warm und so sparen wir uns den Weg zur Gondelbahn, halten nur ein wenig Ausschau und fahren anschließend wieder hinab in unser Chateau, wo wir den Rest des Tages verbringen.


Montag, 20.08.2012
Heute hat mein Papi Geburtstag und wir wollen gleich in der Früh mit der Gornergratbahn hinauf in die Höhe und dann vom Gornergrat wieder runter laufen.
Also stehen wir früh halb 5 auf und fahren eine Viertelstunde später mit dem Auto los in Richtung Täsch, wo wir eine Stunde später in noch völliger Dunkelheit ankommen.Die Gornergratbahn fährt von Zermatt aus und bis dahin fährt der Zug - Zermatt selber ist autofrei.
Unser Zug fährt um 6 Uhr los, wir möchten mit der ersten Bahn hinauf auf den Gornergrat fahren.
Diese fährt um 7 Uhr und füllt sich zusehens. Wie wir allerdings feststellen, zum größten Teil mit Arbeitern. Das ist vielleicht ein Geschnatter im Zug � Eine halbe Stunde später genießen wir die Stille der Steine und Gletscher hoch oben auf dem 3100m hoch gelegenen Gornergrat. Mante wird zum Fotomotiv für die überall vertretenen Japaner und auch wir nutzen das schöne Wetter und schießen fleißig Fotos von den umliegenden 4ooo-ern des Monte-Rosa Massives.
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Auch das kleine Matterhorn, wo wir 2003 bereits waren, ist gut zusehen.
Oben in reichlich 3000m Höhe sind ca 6°C, aber die Sonne scheint bereits mit aller Kraft, sodass wir schon bald unsere langärmligen Pullover ausziehen.
Der Abstieg vom Gornergrat sollte in ca 4 Stunden eigentlich problemlos zu bewältigen sein - es geht ja nur noch bergab... zuerst über Geröllfelder, später über grob geschotterte Wege oder über Wiesenpfade, an welchen links und rechts die Murmeltiere pfeifen und blitzschnell in ihre Höhlen flitzen wenn sie uns und unsere Hunde sehen.
Und - kaum zu glauben - kurz unterhalb des Grates kommt uns doch tatsächlich ein LKW entgegen...
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Wir laufen vorbei an Rothenboden und Riffelberg, wo eine Schafherde unseren Weg kreuzt, hinab bis zur Riffelalm.
Von dort führt uns der Weg durch einen Arven- später durch einen Lärchenwald.
Eigentlich sind die Wege nicht wirklich schwer zu gehen - aber es staucht furchtbar und spätestens ab der Riffelalm spüren wir auch die gelaufenen Kilometer in den Beinen. Außerdem stoßen meine Zehen bei jedem Schritt abwärts innen an den Schuhen an - später zu Hause kämpfe ich dann mit den Folgen der abfallenden Zehennägel...klingt aber schlimmer als es ist.
Wir schaffen auch das Stück durch den Wald, ersparen uns aber in der erbarmungslos vom Himmel strahlenden Mittagssonne den langen Weg durch Zermatt und fahren die letzte Etappe ab Findelbach wieder mit der Gornergratbahn nach Zermatt. Sogar die Hunde sind total groggy und nutzen die Bahnfahrt für ein Nickerchen. Uns bieten sich nochmals interessante Bilder vom Bergdorf Zermatt mit dem imposanten Matterhorn im Hintergrund.
Wir haben für die ca 10 km abwärts 3 Stunden benötigt und dabei eine Höhendifferenz von 1220 m bezwungen.

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Von Zermatt aus kann ich Torsten überreden, noch zu Fuß zurück nach Täsch zu laufen. Ich hatte so eine Stunde angenehmen Fußmarsch in Erinnerung - aber es wurden 1,5 Stunden daraus und wir waren heilfroh, als zuerst der Camping und dann das Parkhaus von Täsch in unser Blickfeld kam. Schnell noch die Parkgebühr (14,50 SFr/Tag) gezahlt und rein in den kühlen, nur 24° warmen Wagen.

In Zermatt klettert das Thermometer inzwischen wieder auf 33°C.
Auf der Fahrt zurück nach Bitsch, vorbei an Weinbergen, zeigt unser Autothermometer 38°C an und als wir an einem Aldi aus dem Auto steigen, trifft uns fast der Hitzeschock.
Nachmittags halb 4 sind wir wieder an unserem Chalet und bleiben dort bei immerhin noch 33°C (auf immerhin 850Hm) auch den Rest des Sommertages.
Abends sieht es dann nach Gewitter aus, Wolken bedecken den Himmel, Wind kommt auf, aber es bleibt beim Donnergrollen in der Ferne.


Dienstag, 21.08.2012
Heute soll es mit 33°C wieder ein warmer Sommertag werden.
Also wollen wir was zum Baden suchen. Komisch, wir sehen - anders als bei uns in Deutschland - nirgendwo private Schwimmbecken. Öffentliche Bäder gibt es schon, ist nur mit den Hunden nicht machbar. Und Badeseen haben wir unten im Tal auch keine gesehen. Aber bei der Herfahrt ist uns auf dem Grimselpass ein See aufgefallen - und dort wollen wir hin. Vielleicht hat er ja Badetemperatur...
Wir fahren hinunter nach Bitsch, kommen auf unserem Weg nach Gletsch durch zahlreiche kleine Dörfer mit teils uralten Hütten, teils schön aufgearbeiteten Ferienhäusern.
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In Gletsch halten wir uns links und schrauben uns noch weiter bergan bis auf die 2164m hoch gelegene Passhöhe vom Grimsel.
Unterwegs haben wir einen wunderbaren Blick auf den Furkapass und den sich immer weiter zurückziehenden Rhoneglescher.
Ansehenswert ist auch der fjordähnliche Grimselsee, den wir bereits vom Furkapass aus gesehen haben. Leider lädt dessen Wassertemperatur nicht wirklich zum Baden ein...
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Auf dem Parkplatz entdecken wir ein Hinweisschild zur die Oberaarstraße.
Dies ist eine 6 km lange Privatstraße hinauf zum Oberaar Stausee. Die Straße ist einspurig und pro Stunde für jeweils 10 Minuten für die Berg- bzw Talfahrt freigegeben. Da die Ampel gerade auf Grün schaltet, schließen wir uns den bergauffahrenden Autos an und gelangen auf der schmalen Straße, flankiert von steilen Granitfelsen und begleitet von schönen Ausblicken auf den Grimselstausee, das Hospiz und umliegende Gletscher hinauf zum Oberaar Stausee.
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Der Parkplatz liegt direkt am See und obwohl die Straße nachts gesperrt ist, könnten wir uns vorstellen, hier auch mal zu übernachten.
Vom Parkplatz aus führt ein Wanderweg in ca einer Stunde zum Oberaargletscher - und wir machen uns auf den Weg...
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Am Gletscherfuß angekommen ist es angenehm kalt, das Gletscherwasser hat vielleicht 3-4°C und entsprechend kühl ist auch die Luft. Wir entdecken einen Radfahrer, der sich auf den Weg zum Gletscher gemacht hat, genießen die karge Umgebung und legen für die Nachwelt einige Steine mit unseren Initialen in den Sand.
Wir sind sommerlich gekleidet und der Weg direkt zum Gletscher ist noch weit und felsig, also beschließen wir wieder umzukehren.
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Unterwegs haben wir noch Zeit, die Hochgebirgsblüten zu bewundern.
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Zurück über die Oberaarstraße machen wir noch kurze Rast am Grimselpass, erkunden den Murmeltierpark und fahren zurück nach Bitsch.
Unterwegs sehen wir doch tatsächlich unweit der Straße einen der seltenen Badeseen.
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Mittwoch, 22.08.2012
Bei 20°C am Morgen fahren wir mit dem Auto ins 15 km entfernte Blatten, um mit der Gondelbahn hinauf auf die Belalp (2100Hm) zu fahren.
Von der Seilbahnstation führt ein Wanderweg hinauf zum Aletschbord, wo wir das Hotel Belalp, eine Kapelle und eine Aussichtsplattform auf den Aletschgletscher finden. Wir bewundern den Gletscher und finden die spektakuläre Hängebrücke, welche die Massaschlucht überspannt. Vom Hotel aus könnten wir in 1,5 Stunden hinunter zur Brücke und in nochmals 1,5 Stunden auf der anderen Seite hinauf zur Riederalm laufen. Aber es ist sehr heiß und die Lisa sucht sich bei jeder noch so kleinen Rast einen Liegeplatz im Schatten - also heben wir uns die Hängebrücke über die Massaschlucht bis zum nächsten Schweizurlaub auf.
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Am Hotel Belalp werden wir von einer Ziegenherde argwöhnisch begutachtet. Wir erfahren, dass in einer Woche der Abtrieb vom Berg und damit jede Menge Rummel hier oben ist. Auf dem Weg zurück zur Gondelbahn erstehen wir noch lecker Käse von glücklichen Alm-Rindviechern.
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Wieder zurück in unserem Chalet genießen wir zum Mittag lecker Nudeln mit Lachs und zur Feier des Tages (wir sind 25 Jahre verheiratet) eine Flasche Sekt und verbringen den Rest des Hitzetages in Bitsch. schweiz12/197chateau.jpg


Donnerstag, 23.08.2012
Badetag, wir genießen den Tag am kurz vorher gefundenen Badesee.
Der Badesee ist erst im vorigen Jahr entstanden und den Einheimischen noch gar nicht so richtig bekannt.
Der See wird von einem Gebirgsbach gespeist - entsprechend kalt ist das Wasser.
Aber die anhaltenden heißen Temperaturen der letzten Tage haben für Badetemperatur gesorgt.
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Mittags treibt ein Gewitter die wenigen Badegäste nach Hause. Wir überstehen Blitz und Donner im Auto und finden die Treibhausluft danach ganz angenehm.
Am späten Nachmittag erstrahlt über dem Ebnet ein wunderschöner Regenbogen und als die Luft wieder trocken ist, nutze ich die Zeit für einige Aufnahmen von der geschlossenen alten Gaststätte und einigen anderen Häusern im Ebnet.
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Freitag, 24.08.2012
Ich möchte gern in den Aletschwald - dazu fahren wir mit der Bahn auf die Riederalp hinauf.
Von der Bahnstation laufen wir in ner halben Stunde hinauf zur Villa Cassel und biegen rechts ab zum Aletschwald.
Von hier führt ein Weg hinunter zur Hängebrücke über die Massaschlucht - wir befinden uns auf der Gegenseite von Belalp, wo wir bereits am Mittwoch die Brücke bewundern konnten.
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Auf der anderen Seite der Massaschlucht sehen wir auch das Hotel Belalp, von welchem wir vor zwei Tagen die Aussicht auf die Massaschlucht und den Aletschgletscher genießen konnten.
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Da Torsten nicht wirklich weiter durch den wunderschön verwilderten Aletschwald "stiefeln" wollte, sind wir zurück zur Villa Cassel.
Die Villa wurde um 1900 vom Londoner Bankier Ernest Cassel erbaut und diente diesem fast 20 Jahre lang als Sommersitz. 1973 erwarb Pro Natura das viktorianische Gebäude und eröffnete in ihm das erste Naturschutzzentrum der Schweiz.
Einmal rund um die Villa herum, noch ein Spaziergang über die Weiten der Riederalp und wir gondeln wieder zurück ins Tal und fahren weiter, vorbei an der wilden Rhone zurück zum Chalet.
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Sonnabend, 25.08.2012
Es soll wieder warm werden und so verabschieden wir uns bereits früh halb acht von "unserem" Chalet, dem Ebnet und Bitsch um uns wieder auf den Weg in die Heimat zu begeben.
Also, vorbei an der Rhone, am Badesee und den vielen kleinen Ortschaften mit teils richtig alten Häusern die Serpentinen nach Gletsch hinauf, dort nochmals kurz die Eisenbahn schweiz12/223wegweiser.jpg schweiz12/226rhone.jpg schweiz12/228gletsch.jpg schweiz12/227huetten.jpg schweiz12/229gletsch.jpg
betrachtet und weiter über den Furka- und den Oberalppass in Richtung Heimat.


Kurz vor Andermatt begegnen uns noch Kühe und Radfahrer, wobei besonders letztere in der Schweiz reichlich und auch in allen Altersklassen anzutreffen sind.
Auf dem Oberalppass machen wir noch eine kurze Pause. Bei der Abfahrt sehen wir den Nebel aus den Tiefen des Tales den Pass heraufklettern.
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Wir fahren über Chur und Landquart nach Vaduz in Liechtenstein. In Feldkirch biegen wir nach Österreich ab um von dort auf der Autobahn - wieder durch den Arlbergtunnel - nachher auf der Fernpassstrasse über Reutte und Ehrwald nach Grainau zu gelangen.
Wir wollen gern zum Abend in Grainau sein, um zum Abschluss noch ein Abendmahl in den "Heiß'n Stub'n" zu genießen.
Fast hätte uns die nicht endend wollende Autoschlange am Lech in Österreich noch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Fernpassstraße ist der direkte Weg zur A7 in Deutschland und am Tunnel nahe der Grenze wird Blockabfertigung gemacht. Entsprechend lang sind jeweils die Wartezeiten, aber wir haben Glück und biegen vorher nach Reutte ab so dass wir letztendlich noch rechtzeitig in Grainau ankommen.
Zuerst gönnen wir unseren Hunden ein Bad in der Loisach und dann haben wir sogar noch Zeit für einen Spaziergang entlang der Eibseestraße - da auf der Wiese finde ich auch schon eine kleine blaue Herbstzeitlose.
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Geschlafen haben wir dann nochmals in Garmisch an der Hausbahn um uns dann am Sonntag in der Früh auf das letzte Stück Heimweg zu begeben. Und so geht ein schöner Wanderurlaub in Grainau und der Schweiz seinem Ende entgegen. Mante und Lisa haben die Wanderungen gut überstanden und ich bin stolz, den Zugspitzaufstieg nochmals relativ unproblematisch gepackt zu haben. Zum ersten Mal haben wir uns in der Schweiz ein Chateau gegönnt - und es war sehr schön und angenehm.