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Tagebuch von Albert

17. Dezember 2009

Der Tag begann bitter kalt -  minus 10 Grad und es schneite stark.
Es sollte kein schöner Tag werden.
Doch dann riss auf einmal der Himmel auf.
Und du Albert hast Dich auf Deinen letzten Weg gemacht.
Wir wünschen Dir alles Gute auf dem Weg zu Deiner letzten Ruhestätte.
Tschüß Albert

Unser  letzter Besuch bei Albi Anfang Dezember 2009:


Albi+Lisa Albi+Lora Albi+Lisa

Albert Albert
damals...heute...


Hallo erst einmal an alle,


wenn ich mich vorstellen darf: Ich bin ein Großer Münsterländer (GM) und weiß nicht so recht, wann ich geboren bin...

An die Zeit bis 2003 kann ich mich leider nicht mehr erinnern. Mein neues Herrchen hat versucht etwas herauszufinden, leider kennt mich niemand aus dieser Zeit.

Aber wahrscheinlich habe ich mein ganzes Leben in einer Scheunein Ostfriesland direkt hinterm Deich verbracht. Ab 2003 jedenfalls hatte ich sogar mein eigenes Zimmer in dieser Scheune.
Dieses durfte ich zweimal die Woche verlassen und mich in der ganzen Scheune aufhalten. Futter war immer genug da. 2005 kam dann der Tag als mein Herrchen starb.
Nun kümmerten sich die Verwandtschaft meines Herrchens um mich, aber es wurde nichts anders. Eines Tages standen auf einmal fremde Zweibeiner mit meinen Futterhinschüttern bei mir in der Wohnhütte.
Warum hatten die solche verzerrten Gesichter?
Lag es etwa an meinem Aussehen?
Gut, hätte ich gewusst, dass Besuch kommt, hätte man mich mal kämmen können. Aber das hat schon die letzten Jahre niemand mehr gemacht.
Und dann haben sie ganz helles Licht gemacht, fotografieren nannten sie es. Ich hab sie erst mal ganz böse angeknurrt, so wie ich es immer mache, wenn jemand zu mir kommt. Dann sollte ich denen auch noch aus der Hand fressen. Hab ich mich erst geziert, hat dann aber nicht schlecht geschmeckt. Sie verschwanden zum Glück schnell wieder und sagten“ wir kümmern uns“. Was soll das bloß bedeuten?
Aber ich bin ein schlauer Hund und habe es heraus bekommen.
Folgender Text wurde über das Internet verbreitet:

...ich bin fassungslos - es geht um Arko, einen 10 Jahre alten großen Münsterländer. Sein Besitzer ist verstorben und hat Arko in einem kleinen dunklen Verschlag zurückgelassen. In diesem Verschlag lebt der süße Kerl schon sein ganzes Leben lang und hat niemals erfahren, wie schön Gras sein
kann oder wie schnell er laufen kann. Arko wurde völlig isoliert gehalten und reagiert auf fremde Menschen im Moment noch mit Knurren. Die Verwandtschaft traut sich an Arko nicht ran und seine einzigen Freunde sind 5 Katzen, die mit ihm in dieser Scheune leben. Die einzige Lichtquelle in
seinem Verschlag ist ein kleines Scheunenfenster, auf dessen Sims sich Arko setzt, um durch die völlig verdreckte Scheibe ein wenig nach draußen zu schauen. Zur Zeit wird er von einer Verwandten des Verstorbenen versorgt, aber er muss dort dringend raus! Niemals hat er eine Bürste gesehen, ist völlig verfilzt, wahrscheinlich frisst er seinen Kot, er kennt keine Menschen mehr und vermutlich auch keine anderen Hunde. Ärztliche Versorgung hat er nie erfahren. Die Tierschutzvereine hier in der Umgebung sind bis zum
Rand überfüllt und wir brauchen dringend eine Pflegestelle oder, besser noch, ein neues Zuhause für Arko, wo man ihm endlich zeigt, dass das Leben schön sein kann, wo er Streicheleinheiten erfährt, wo die Sonne wieder für ihn anfängt zu scheinen. Er macht körperlich einen fitten Eindruck, ist aber seelisch vollkommen gebrochen. Es gibt doch bestimmt jemanden, der Arko aufbauen kann und ihm zeigt, wie schön das Leben ist. Die Zeit eilt...

So, nun wisst ihr es.
Dann kam der 18.Dezember 2005, ein fürchterlicher Tag. Schnee und Wind hab ich aus meinem Fensterloch gesehen.
Und plötzlich in aller Früh ging die Tür auf.
Es war gar nicht der Tag, an dem ich in der Scheune herum laufen durfte.
Ein Käfig wurde hereingetragen.
Was soll das?
Ein Zweibeiner gab mir  Futter  und wollte, dass ich in den Käfig gehe, warum nur?
Nach zehn Minuten tat ich ihm den Gefallen. Plötzlich kamen noch andere Leute, hoben den Käfig an und stellten ihn in eine Stinkekiste, „Auto“ sagen die dazu.
Dann deckten sie meinen Käfig auch noch mit Decken ab! Denen hab ich dann erst mal meine Meinung gebellt, Decken sind doch zum drauflegen!
Sie sind einfach mit mir im Stinkeauto weiter durch den Schneesturm gefahren, war aber angenehm warm in dieser Stinkekiste. In meiner Wohnhütte war es nicht immer so warm. Nur wenn die große gelbe Heizung am Himmel an war.
Auf einmal hörte ich ein Geräusch, was ich noch nicht kannte. Der vor mir saß, hielt sich was ans Ohr und sagte:“...gerade auf der Autobahn“.
Auf einmal hielt die Stinkekiste an, die Tür ging auf und mich schauten wieder neue Leute an, denen ich erst einmal meine Meinung knurren musste. Aber was die mir zu fressen gaben war wirklich guuut.
Mir wurde langsam kalt, denn dieTür stand ja auf. Als ob sie meine Gedanken lesen konnten packten sie meinen Käfig und luden ihn mit mir drinnen in eine neue Stinkekiste. Tür zu und los ging es, aber wohin?
Ich hörte wie er zu ihr sagte:“ Der sieht ja noch viel schlimmer aus wie auf den Bildern und der Beschreibung zusammen, ob wir das richtig gemacht haben?“
Langsam wurde es wieder angenehm warm in der Stinkekiste und hier war so ein Geruch als ob Artgenossen anwesend sind, aber ich sehe keine.
Wir sind sehr, sehr lange gefahren. Ich hab die ganze Zeit darüber nachgedacht wo die Fahrt wohl enden würde. Ich bin ja auch nicht mehr der Jüngste, da macht man sich schon Gedanken...
Die Tür ging auf, mein Käfig wurde heraus gehoben. Dagegen habe ich erst einmal lautstark protestiert - half aber nicht.
Dann machte er auch noch die Käfigtür auf und da ich aber sowieso mal ganz dringend musste stürmte ich raus. Dabei merkte ich, es roch hier alles anders, es war ganz andere Luft, irgendetwas fehlt.
Nun ging ich erst einmal auf Schnüffeltour, setzte hin und wieder meine Marke. Schließlich sollen alle wissen, dass ich da bin.

Da fing er schon wieder an, mich mit so schmackhaften Leckerein zu locken. Ich wollte es ihm aber nicht zu leicht machen, also  erst mal knurren. Es schmeckte aber auch gut.Ok, dafür darf er mich auch mal anfassen.

So, nun genug der Aufregung ich gehe jetzt schlafen, aber wohin?
Geh ich halt wieder in den Käfig. Mist, keine Decken mehr da. Trotzdem, ich leg mich hin.
Da guckst du nicht schlecht, bring mir meine Decken!
Na endlich jetzt kommt er in meine Richtung, ohne Decken! Was sagt er da zu mir – „Albert“, wer soll das denn sein? Ich nicht, ich bin doch der Arko. „Ab jetzt heißt du Albert, nichts soll dich an deine Vergangenheit erinnern“ sagt er. Das muss ich mir erst noch überlegen, ob ich es will. Er redet nun schon eine ganze Weile auf mich ein, damit ich nun endlich den Käfig verlassen  und in die große Hütte kommen soll. Dort würden auch meine Decken liegen!
Endlich kommen die überzeugenden Sachen ins Spiel. Jetzt hat er kapiert! Gut, er hat die Argumente, ich komme .Kaum bin ich drin, geht die Tür zu. Endlich kann ich schlafen.

19.Dezember
Jetzt geht die Sch.... weiter...
Eh, es ist noch dunkel, lass mich in Ruhe, ich will noch schlafen.
Der neue Zweibeiner versteht nicht, was ich knurre. Bisher sind da alle abgehauen! Also noch die Lefzen hoch und die Beißerchen zeigen... Muss ich wirklich noch aufstehen, damit er es verstehst?
Was hat er eigentlich in der Hand? Riecht nicht so wie gestern. Ob ich doch mal schaue? Ich versuch es. Ok, ich verlass die Hütte, muss sowieso mal an den Baum...
Nach zirka einer halben Stunde Schnüffeltour leg ich mich jetzt aber wieder auf die Matte.
Wenn ich es mir recht überlege, bei mir zu Hause war der Sand nicht so kalt wie hier, aber dafür ist er schön weiß (und nass?!).
Kaum bin ich in der Hütte, geht auch schon die Tür wieder zu. So schnell kann man doch gar nicht knurren.
Irgendwann kommen dann die neuen Zweibeiner wieder zu mir. Ich riech es schon: lecker Wurst! Doch halt, erst mal knurren. Bloß nicht vergessen! Was hab ich mal gelernt, mit Leckerli wollen Zweibeiner locken – also erst mal ignorieren.
Der Magen braucht aber auch was. Also wenigstens erst knurren und dann nehmen. Mist, klappt nicht. Wenn ich knurre, gibt er mir nichts. Also her damit, ich höre auf -  mhhhhhhhh schmeckt das gut – mehr davon!
So müde bin ich doch nach einem Wiener noch nie gewesen! Was ist jetzt los? Was haben denn die beiden da in der Hand? Ich kann es gar nicht erkennen, alles irgendwie verschwommen.. Aufstehen klappt  nicht mehr so einfach, meine Pfoten sind so wackelig.
Und nun? Was wollen die mit meinem Filzmantel? Eh, mir wird kalt! Hat eine Ewigkeit gedauert bis der Mantel fertig war...
Nun auch noch die Ohren. Ha, das hat geklappt - den Dreck kriegst du nicht so schell raus.
Aber gegen das krabbeln kannste mal was machen, das ist echt belastend.

Albert
Als die beiden dann fertig waren, sah ich so aus.

Was hat er jetzt noch gesagt: “Der Rest muss beim Tierarzt gemacht werden“. Wer soll das sein, kenn ich nicht! Dann haben sie mich in Ruhe gelassen, ich war ja auch sooooo müde.

20. Dezember
Vor meiner Tür laufen die beiden anderen Vierbeiner herum, rein in meine Wohnhütte lass ich die aber nicht. Ach, sie gehen auch wieder.
Nun geht doch die Türe auf, er steht wieder da. Machen wir dasselbe Spiel wie gestern? Ich knurre und er lockt mich. Mal sehen, was er zu bieten hat.
Was trage ich eigentlich seit gestern um den Hals? Es hat die mich ganze Nacht schon gestört.
Die Leckerli in seiner Hand sind überzeugend! Gut, ich stehe auf.
Nanu, eine Leine ist nun an meinem Halsschmuck, und nun?
Tür auf und raus. Wo wollen wir denn hin?
Ich lauf mal los. Mal sehen was passiert. Aha, du bist faul, ich soll dich ziehen. Kannste vergessen, da schnuppere ich lieber.
Mensch, hier riecht es überall anders. Muss ich sofort ändern! Ab sofort riecht es hier nur noch nach mir!
War gar nicht so schlecht, mit meinem neuen Zweibeiner mal eine Runde übern Acker zu drehen.
Wieder zu Hause, ist meine Wohnhütte zu. Gut, bleib ich im Garten.
Dort sind auch die anderen beiden Hundekumpel. Mal fragen, wie es hier so auszuhalten ist.
Nach einer Weile kommt er schon wieder mit der Leine. Diesmal hat er auch den kleinen Hundekumpel mit. Er heißt Blacky und meint, er sei hier der Chef von uns Vierbeinern. Das muss ich mir erst noch überlegen.
Ronja, die Hundekumpelin, muss zu Hause bleiben. Sie sagt: „Zu viel laufen schadet ihren Gelenken“.
Sie hat’s gut, kann herum liegen und vor sich hin dösen.
Aber nun reicht es langsam, mindestens schon eine Stunde unterwegs. Langsam tun mir auch die Pfoten weh.
Endlich wieder zu Hause, darf ich mit in die Wohnhütte der Zweibeiner. Aber eins muss ich sofort ändern: Hier riecht es noch gar nicht nach mir -  also Bein heben...
Mist, hätte ich doch nicht machen sollen, sofort muss ich wieder raus.
Dann holt er mich doch wieder in seine Wohnhütte zurück. Ok, dann leg ich mich eben neben seinen Stuhl..
Gut, das war, glaube ich, lange genug. Er macht sowieso was anderes. Steh ich mal ganz langsam auf. Oh, er hat doch ein Auge in meine Richtung, also schnell wieder hinlegen.
So verbringen wir nun den Rest des Nachmittages. Eigentlich auch nicht schlecht.
Nun kommt sie wieder vom Knochengeldverdienen nach Hause. Wir bekommen alle drei eine Leine verpasst und los geht es wieder. Langsam macht es Spaß.

21. Dezember
Früh wieder das selbe Spiel. Sie fährt mit dem Stinkeauto zum Knochengeldverdienen. Er geht mit Ronja und Blacky aufs Feld. Kommt wieder, Ronja ab von der Leine und mich dran - denkste!
Erst mal muss er mich aus meiner Suite rausbekommen! Ich bin ja aber halt bestechlich.
Nun hat er mich doch dran an der Leine und ab in die Natur.
Wieder zu Hause, gab es gestern noch Futter in der Schüssel. Heute bleibt die leeeeeer!
Stattdessen versteckt er mein Futter und ich muss es suchen. Macht Spaß!
Irgendwie liegt das mir auch.
Dann spielen wir mit dem Ball. Das Gute ist, jedes Mal wenn ich den Ball zurück bringe bekomme ich Futter. Könnte den ganzen Tag so weitergehen. Doch da kommt sie wieder nach Hause. Leine dran und alle wieder eine Runde spazieren gehen.
So ein Tag kann einen ganz schön schaffen und mein Tagebuch muss ich auch noch schreiben.
Also tschüss für heute.

22. Dezember
Ich höre, wie er sich meiner Wohnhütte nähert.
Was mach ich nur? Knurren? Oder gleich aufstehen?
Heut spring ich gleich raus! Und ich werde freundlich begrüßt. Alle zusammen  gehen wir auf Gassitour. Heut ist einiges anders, sie ist auch zu Hause. Ich darf gleich früh mit in die Wohnhütte der Zweibeiner. Danach muss ich ohne meinen Käfig mit ins Stinkeauto, will ich aber nicht. „Überzeuge mich erst einmal!“ Er sagt, wir fahren nach Dresden, mal sehen, wie du das findest. Wir gehen in ein Haus, da riecht es nach anderen Vierbeinern und nach vielen Leckerein. „Albert braucht einen Beißkorb“, sagt er, „wir wollen zum Tierarzt.“ Was soll ich mit so einem Gestell vor meiner Schnauze? Will ich nicht! Und zu einem Tierarzt will ich auch nicht! Also sparen wir uns das. Als das Stinkeauto wieder anhält, sagt er: „.. so nun sind wir beim Tierarzt, ich gehe aber alleine hinein, mal sehen wann er Zeit für dich hat“. Herrchen kommt wieder, „nächste Woche hat er Zeit für dich, Albert“. Ich frage Blacky, was ein Tierarzt ist. Er meint: „Sag ich dir nicht, will dir nicht die Laune verderben.“ Wieder zu Hause, geht es auf Feld. Am Nachmittag kommen laufend fremde Zweibeiner auf mein Grundstück. Ich belle allen, sie sollen verschwinden. Ich wohne jetzt hier! Blacky verrät mir aber dann, dass sie alle nicht lange bleiben. Der jüngste Zweibeiner hat heute Geburtstag. Und ich soll sie nicht alle so böse anknurren, manchmal haben sie leckere Sachen mit. Er hatte Recht...

23. Dezember
Heute sind wir viel unterwegs gewesen, Ronja, Blacky, Herrchen und ich. Sie musste wieder Knochengeldverdienen. Herrchen hat dann noch was komisches gemacht:
Hat er doch einen Baum aus dem Garten in seine Wohnhütte geschleppt. Jedes Mal, wenn ich mein Bein in seiner Hütte heben will, sagt er „ Nein!“, und jetzt stellt er mir auch noch einen Baum hin ...???...? Soll ich den nutzen??
Als Frauchen nach Hause kommt hängt sie auch noch lauter Bälle und Lichter darauf , hab ich noch nie gesehen. „Morgen ist Weihnachten“, sagen beide.

24.Dezember
Wir drehen unsere Morgenrunde. Man kann wieder ordentlich laufen.Das kalte Zeug unter den Pfoten ist weg. Alle sind heute irgendwie aufgescheucht, selbst Ronja und Blacky sind  mit im Garten. Am Nachmittag gehen wir fünf eine sehr große Gassirunde zu ganz alten Zweibeinern. Ronja und ich müssen draußen bleiben, wir wären zu groß... Also, ich hätte kein Problem durch die Tür zu kommen. Na gut, warte ich eben. Wieder zu Hause bin ich ganz schön müde, lange nicht mehr so viel gelaufen. Ich geh heute mal etwas eher in meine Wohnhütte zum Nachtschlaf. Irgendwann macht Herrchen dann noch die Türe zu.

25. Dezember
Diese Nacht hab ich einen ganz komischen Traum gehabt: Ich hab einen alten Mann gesehen, mit einem langen Bart und einem großen Sack auf dem Rücken. Die haben komische Leute hier, das gab es bei mir hinterm Deich nicht. Momentan bin ich gerade in der Wohnhütte der Zweibeiner. Der Computer war gerade frei und da hab ich gleich mal wieder ein paar Zeilen in Stein gemeißelt. Nach dem Mittag war dann Spazieren im Sonnenschein angesagt

26.Dezember
Heute durfte ich das erste Mal gleich nach dem Aufstehen mit zu den Zweibeinern in die Wohnhütte. Sie hatten ihr ganzes Fressen auf eine Holzplatte mit Beinen gelegt, wahrscheinlich damit wir Vierbeiner nicht so schnell rankommen. Das roch vielleicht lecker...aber ich habe leider nichts abbekommen, Blacky und Ronja allerdings auch nicht. Die Zweibeiner haben tatsächlich alles allein gegessen...
Danach war die lange Morgenrunde an der Reihe. Doch diesmal habe ich den Chef-Zweibeiner am anderen Ende der Leine sogar abgemacht! Das war fetzig! Endlich konnte ich rennen und ungestört nach Mäusen graben. Na ja, so ganz ungestört auch wieder nicht, denn als ich mit meiner Schnauze schon ziemlich tief im Mauseloch steckte - das Mäuschen bekam schon ganz weiche Knie und dachte an Flucht – durfte ich nicht weiter buddeln. Erst hab ich noch vor Empörung geknurrt, mich aber dann doch lieber gefügt. Lieber das Leckerli aus der Hand als die Maus ganz hinten im Loch...
Nun, am Nachmittag bin ich wieder mit Blacky, Ronja und den großen Zweibeinern in der Wohnhütte.

Nobi, die Samtpfote der Familie, habe ich auch schon kennen gelernt und ordentlich sauber geleckt. Manchmal spielt sie mit mir Verstecken. Dann sitzt sie auf ihrem Katzenbaum oder sonst irgendwo in der Wohnhütte und ich muss sie suchen.
Doch jetzt ist Nobi im Garten unterwegs, Ronja und Blacky liegen faul am Kamin, der Chef sieht sich laufende Bilder aus einer Kiste an und ich diktiere ihr, was sie in mein Tagebuch schreiben soll. Ein Nachmittag in Familie sozusagen... 

27. Dezember
Heute gibt es nicht viel zu berichten. Am morgen sind wir eine Große Runde gelaufen. Danach musste ich in das Stinkeauto, er sagte: „Heute fahren wir mal zum Tierarzt.“ Endlich lerne ich den auch mal kennen. Gerade angekommen, bekam ich einen Drahtkäfig vor die Schnauze, Herrchen hielt meinen Kopf ganz fest und der Tierarzt hat mich gestochen.
Ich wurde müde und immer müder... „Gute Träume“, hörte ich Herrchen noch sagen, dann war ich eingeschlafen.

14.°° Uhr, Albert schläft noch immer. Wir mussten ihn "schlafen legen", um abzuklären was das für eine Knolle in seinem rechten Ohr war. Aber auch, um den ganzen restlichen Filz aus seinem Fell zu bekommen. Allerdings war die Knolle im Ohr kein Schmutz, wie wir es gehofft hatten, sondern ein Gewächs, welches nun entfernt wurde.  Ich hab auch den Arzt gebeten, eine Alterseinschätzung abzugeben.Was  immer unter Vorbehalt zu betrachten ist.ber Alberts ganze körperliche Fitness lässt nicht darauf schließen, dass Albert 10 Jahre sein soll. Wir waren  der Meinung, Albert ist ca fünf Jahre jung, der Tierarzt geht  von noch weniger aus (Zähne und Körperliche Verfassung).

albi schläft
Nur mit dem Munterwerden klappte es nicht so recht. Aufgewacht bin ich in der Wohnhütte meiner Zweibeiner, aber ich war noch soooo müde, bin gleich wieder eingeschlafen. Dann durfte ich zum ersten Mal den ganzen Nachmittag in der Wohnhütte bleiben – und sogar auch noch die Nacht. Ich musste nicht hinaus, das war kuschelig warm – so richtig zum Drangewöhnen!


28.Dezember
Die Nacht war richtig angenehm. Ich durfte doch tatsächlich in der warmen Wohnhütte bleiben und hab es mir gleich auf dem Sofa bequem gemacht. Na ja, nur so lange, bis die Zweibeiner es gesehen und mich wieder runter gescheucht haben...Aber vielleicht passen sie ja nicht immer auf...
Blöd nur, dass sie mir so eine doofe Plastetute um den Kopf gebunden haben. Damit ecke ich ja immer und überall an! Und schnüffeln kann ich auch nicht so richtig!
Schön aber wiederum, dass ich nun immer bei meinem neuen Rudel sein kann!

29.Dezember
Ich hab’s geschafft!
Nachdem ich vergebens versucht habe, mit in das Schlafkörbchen der Zweibeiner zu huschen, habe ich es in der vergangenen Nacht allen Barrikaden zum Trotz wieder auf das Sofa in der Wohnhütte geschafft. Bin ja gespannt ob sie sich kommende Nacht was anderes einfallen lassen...
Die Tute stört mächtig! Überall ist sie im Wege! Aber wenigstens kann ich mit ihr hervorragend Schnee einschaufeln... Am meisten stört mich allerdings, dass mein Ohr so furchtbar krabbelt und ich kann es nicht kratzen, da ist die Tute im Wege. Also hilft nur schütteln, schütteln, schütteln.

Heute sind wir alle zusammen ziemlich lange durch den Schnee Gassi gegangen. Das Zeug ist zwar ziemlich kalt an den Pfoten aber dafür herrlich weich. Und manchmal verschwindet der kleine Blacky fast darin – lustig anzusehen!
Bei dieser Kälte hält mich nichts lange draußen. In der warmen Wohnhütte ist es da doch viel gemütlicher. Nur um die Rangordnung muss ich mich noch bemühen... Ich versuch schon immer mal wieder den Chef zu spielen, aber manchmal habe ich damit Pech. Gerade eben zum Beispiel fand ich, dass der junge Zweibeiner nichts in der Wohnhütte zu suchen hat. Das habe ich ihm auch ganz deutlich geknurrt. Aber daraufhin musste ich wieder runter in meine kalte Anfangswohnhütte... finde ich nicht in Ordnung! Aber die Tür ist zu und ich muss mich wohl wieder einschmeicheln um in die Wärme zu kommen...

30.Dezember
Na endlich haben meine Zweibeiner gemerkt, dass mir meine Ohren weh tun!
Also sind sie heute früh noch mal mit mir zu dem Fetterinär gefahren. Tute runter – Drahtgestell vor die Nase und ins Ohr gucken lassen. Meine Befürchtung hat sich bestätigt: Ohrentzündung! Aber der Besuch hat geholfen. Meine Ohren haben nicht mehr so schlimm gekrabbelt. Dafür muss ich jetzt jeden Tag die selbe Prozedur über mich ergehen lassen: Tute runter – Drahtgestell drauf – Tropfen rein – Drahtgestell runter – Tute drauf. Na, wenn’s wenigstens hilft!
Heute hatten wir Besuch. Troll, ein großer brauner Riesenkumpel war den ganzen Tag bei uns. Wir waren alle zusammen spazieren und sind uns ansonsten aus dem Weg gegangen.
Mit meiner Tute komme ich jetzt immer besser zurecht, nur manchmal sind die Wege in der Wohnhütte doch zu schmal...
Jetzt werde ich mich aber erst mal vor die Kiste mit den bewegten Bildern fletzen und es mir für den Abend bequem machen.

31.Dezember
So ein Betrug!
Gestern Abend – der Chefzweibeiner war schon in sein Schlafkörbchen gegangen, hat sie mich ausgetrickst!
Sie haben in der großen Wohnhütte noch eine kleine Hütte mit einer bequemen Kiste und meinen Decken – aber ohne Sofa und ohne Sessel (!). Und in diese Hütte hat sie mich gelockt und dann die halbe Tür zugemacht. So hatte ich zwar die Wärme aber ich konnte nicht raus. Alles protestieren hatte keinen Sinn, also hab ich’s mir auf der Decke bequem gemacht und eben dort geschlafen. Aber noch mal lass ich mich nicht austricksen!
Heute früh, bei der großen Morgenrunde – zum Glück bekam ich dazu die Tute abgemacht! -  habe ich es noch mal gewagt, Herrchen von der Leine zu machen. Schon nach einigen Schritten fand ich mein Mauseloch von vor zwei Tagen wieder. Sicher saß das Mäuschen immer noch total verängstigt in der hintersten Ecke... Also hab ich doch gleich weitergebuddelt! Ich musste mich mächtig anstrengen, die Erde war total hart. Sicher war mein Zweibeiner neidisch und wollte das Mauseloch selbst begutachten – jedenfalls wollte er mich weglocken. Ich hab ihm aber geknurrt, dass dies mein Mauseloch ist! Aber wieder hat er es mit der Aussicht auf ein Leckerli geschafft – leider ist es bei der Aussicht darauf geblieben... Da hab ich ihn dann doch lieber wieder an die Leine gemacht. Wer weiß, was der sonst noch anstellt!
Den ganzen Tag heute brauchte ich keine Tute umhaben – herrlich! Ich bin auch ganz brav und mein Ohr tut gar nicht mehr weh.
Heute soll der letzte Tag in diesem Jahr sein – mal sehen ob das neue Jahr so schön geginnt, wie das alte endet!
Guten Rutsch Euch allen, die das hier lesen!

02.Januar 2006
So langsam gewöhne ich mich an das Leben in Familie. Ab und zu muss ich jetzt tagsüber immer in meine kleine private Schlafhütte. Anfangs protestiere ich zwar noch, aber dann mache ich es mir so richtig bequem auf meinen Decken.
Nachts bin ich jetzt auch immer in meiner Schlafhütte und eigentlich bin ich ganz zufrieden damit.
Gestern haben wir alle einen auf ruhig gemacht, mittags kam die Mutti vom Chef – und mit ihr Leckerlis! – und nachmittags haben wir alle gefaulenzt. Heute dagegen war wieder Arbeit angesagt. Der Chef und sie haben im Hof mit Holzstämmen gespielt, sie kleiner gemacht und dann übereinander gestapelt. Ich hab ab und zu mit geholfen, Holzstückchen in die Karre zu legen.
Morgen muss sie wieder auf Arbeit, aber der Chef ist zum Glück noch zuhause. Jetzt werde ich es mir noch ein wenig auf dem Fell vor der flimmernden Kiste bequem machen, dann geht es auf Abendrunde und dann wird geschlafen.

am kamin albi und nobi schlafzeit mit nobi

03.Januar 2006
Heute hat sich Frauchen von mir verabschiedet, da war es noch dunkel draußen. Sie muss wieder zum Knochengeld verdienen. Mit Herrchen haben wir gefrühstückt, danach ging es auf Schnuppertour. Wieder zurück mussten wir Vierbeiner im Garten bleiben, Herrchen hatte im Haus zu tun.
Als unsere Zähne laut genug klapperten hat er uns in die warme Wohnhütte geholt.. Am Nachmittag haben wir dann nach einem langen Spaziergang über die Felder Frauchen wieder gefunden und sie gleich mit nach Hause genommen.

albi im schnee
07.01.2006
In den vergangenen Tagen bin ich nicht so recht zum Schreiben gekommen – hatte Stress!
Das mit der Rangordnung hatte ich in meiner neuen warmen Bleibe etwas außer Acht gelassen. Nun muss ich daran arbeiten! Ich merkte, dass der noch nicht ganz erwachsene Zweibeiner einfach so in „meine“ Wohnhütte kommt und noch dazu in die mir verbotene Küche (mit den vielen Leckereien) geht. Das geht doch nicht! Der hat mir doch nichts zu sagen! Das habe ich ihm auch klar und deutlich zu verstehen gegeben!
Allerdings musste ich danach auch wieder in den Hof. Ich ahnte schon so was und demzufolge hatte mein Herrchen es nicht leicht, mich an eine Leine zu nehmen und aus der Küche zu bringen.
Aber ich merke, auch mein Herrchen ist lernfähig: Jetzt laufe ich auch in der Wohnhütte mit einer Laufleine herum und die Zweibeiner bekommen mich etwas besser zu fassen.
In der letzten Woche haben sich meine Zweibeiner tagsüber geteilt, sie geht jeden Tag Knochengeld verdienen, er kümmert sich um Haus, Hof und mich. Jetzt holt sie mich schon früh noch im Dunkeln aus meiner Schlafhütte und dann joggen wir eine Morgenrunde. Nur sie und ich – bloß zum Schnüffeln bleibt mir dabei keine Zeit. Wieder zuhause kommt uns Ronja entgegen, Blacky und mein Herrchen sind noch im Schlafkörbchen. Mein Frühstück bekomme ich dann wieder in meiner Schlafhütte serviert. Dort bleibe ich dann auch bis mich Herrchen rausholt und mit in den Hof zum Arbeiten nimmt. Dort muss ich dann Holz wegtragen oder den weggeworfenen Ball wieder zurück bringen. Manchmal hilft mir Ronja dabei, Blacky als der Chef-Vierbeiner gibt sich mit solchen Arbeiten nicht ab.
Nachdem wir Frauchen dann bei dem Nachmittags-Spaziergang wieder abgeholt haben, verbringen wir den Rest des Tages in der Hütte.
Dort habe ich seit einigen Tagen auch entdeckt, wie gemütlich ein Körbchen sein kann. Nur manchmal liegt schon ein anderer Vierbeiner drin, dann muss ich halt warten, bis der Platz frei wird. Am längsten dauert das immer beim Samtpfötchen... Aber vorgestern hatte ich es geschafft! Den ganzen Abend habe ich das Körbchen für mich. Und dann will doch Herrchen tatsächlich, dass ich aus dem Körbchen in meine Schlafhütte gehe! Das will ich nicht! Das will ich wirklich nicht! ! Jetzt zieht er auch noch an meiner Leine! Will mich wohl aus dem Körbchen ziehen! Ich lass mir doch nichts befehlen! Wenn ich nicht will...! Er versteht’s nicht! Also Zähne fletschen, knurren und losspringen! Mist, er hat fix die Tür zugemacht, nun ist er draußen und ich drinnen! Also komm ich nicht an ihn ran und er versucht mich durch den Türspalt mit Leckerli zu bestechen. Beim fünften hat er dann Glück und ich lass mich ganz brav in meine Schlafhütte führen.
Seitdem hab ich allerdings das Pech, das „mein“ Körbchen nicht mehr rumsteht und ich mich wieder nur auf Decken lege. Auch ist unser Verhältnis seit diesem Vorfall etwas getrübt und ich muss auch am Tag ab und zu in meine Schlafhütte oder unten im Hof bleiben. Ob ich mir damit einen Gefallen getan habe...?!
Heute, zum Sonnabend, waren wir alle zusammen an dem großen fließenden Wasser. Da waren ganz viele andere Zwei- und Vierbeiner, aber Herrchen hat mich nicht von der Leine gelassen. Ich hab gehört, dass die fremden Zweibeiner alles über mich wissen wollten. Als dann allerdings so ein Rüpel-Hundekumpel auf mich zukam und wir uns angeknurrt haben, war’s vorbei mit dem Gassigehen. War meinem Herrchen wohl doch zu riskant!
Und so sitz ich nun wieder in der Wohnhütte und hab endlich die Zeit gefunden, mein Tagebuch zu vervollständigen

08. Januar-14.Januar
Heute möchte ich mich mal wieder zu Wort melden. Die letzte Woche ist wie im Flug vergangen.
Wir waren viel spazieren und vor allem lange. Und mein Herrchen sagt, ich hab mich tadellos benommen. Er hat viel mit anderen Leuten über mich gesprochen. Es haben sich auch viele per E-Mail gemeldet, ich möchte hiermit allen danken.
Seit gestern sind noch zwei weitere Hundekumpel bei uns zu Gast, die sind mir aber zu wild.
Da zieh ich mich immer in meine Schlafhütte zurück und döse vor mich hin.
Bevor ich es vergesse, ich möchte mich natürlich ganz, ganz herzlich bei allen bedanken welche mich finanziell unterstützen.
Vielen Dank besonders an meine Patin.

Bei uns ist herrlicher Sonnenschein, Herrchen hat gesagt: nach dem Mittagessen geht es auf Schnüffeltour. Danach gehen alle anderen an die Elbe, ich bleibe zu Hause. Der Stress mit 20-30 Hunden spazieren gehen ist mir noch nichts.
Ich freue mich auch weiterhin, Post von Euch zu erhalten und vielleicht ist auch eine nette Familie dabei, wo ich mal ein endgültiges zu Hause finde.

15.Januar
im schnee nobi am kamin
Nach einem langen Spaziergangerwartet uns schon der Stubentigerdann begebe ich mich auf
mit meiner Truppe im Schneemeinen Lieblingsplatz
19. Januar
Montag hatte Herrchen einen Lehrgang und ich musste mit. Ich bin im Auto geblieben. Herrchen hat mich ab und zu raus geholt und wir sind etwas um die Hausecken schnuppern gegangen, ansonsten hab ich geschlafen.
Am Nachmittag haben wir noch andere Hundekumpel getroffen. Manche von denen kann ich aber nicht leiden, die knurren mich immer an.
Mach ich übrigens mit den zwei jungen Zweibeinern in unserer Wohnhütte auch immer noch.
Die haben nämlich noch nicht verstanden, dass sie hier nichts zu suchen haben.
In unserer Wohnhütte haben wir seit ein paar Tagen auch zwei Urlaubshunde. Aber die sind mir zu klein – und zu wild – und außerdem hat mich der eine gleich zu Beginn unserer Bekanntschaft angekläfft und wollte mich zwicken. Nein, mit so was will ich wirklich nichts zu tun haben! Meine Zweibeiner scheinen das zu merken, denn sie lassen mich mit den fremden Vierbeinern nicht zusammen, ich hör sie nur manchmal in der Küche bellen.
Ansonsten gehen wir viel auf Schnüffeltour. Nachmittags gehen wir Frauchen immer vom Knochengeldverdienen abholen. Kommt aber bloß Blacky mit, Ronja kann bei der Kälte und dem Schnee ganz schlecht laufen, sie bleibt lieber im Körbchen in der Wärme liegen.
Heute Nachmittag war ich mal ausnahmsweise nur mit Frauchen, Blacky und Ronja auf Gassitour. Mein Chef musste zu seinem Chef auf Arbeit. War aber auch so ganz ok. Bei uns liegt wieder das weiße Zeug auf den Wegen und Wiesen rum. Läuft sich zwar wunderbar weich – aber leider sind auch die Mauselöcher unter’m Schnee verschwunden und riechen nicht mehr so doll.

20.Januar
Als ich heute früh zum Morgenjogging mit Frauchen meine Pfote vor die Tür setzte – schwups was die Pfote weg! Hätte mir auch weiß Gott jemand sagen können, wenn sie über Nacht lauter Spiegel im Hof auslegen! Na jedenfalls mussten wir dann beim Rennen ganz schön aufpassen um nicht auszurutschen.

26. Januar
Vergangenen Dienstag war ich enttäuscht. Eigentlich läuft mein Frauchen jeden Tag mit mir früh noch im Dunkeln eine Morgenrunde. Nur am Dienstag musste ich früh ziemlich schnell aus dem Hof wieder hoch. Na gut, es war ziemlich kalt, -15° aber am Tag zuvor sind wir bei  -20° früh auch gerannt. Wahrscheinlich hatte sie einfach keine Lust... Dafür ist Herrchen dann mit mir eine schöne Runde gelaufen.
Seit ein paar Tagen lebt Tessi, eine Schäferhundeoma, mit bei uns. So ganz richtig komme ich noch nicht mit ihr klar. Sie meint immer alles richtig zu wissen und das Sagen zu haben... Aber die Zweibeiner haben gesagt, sie ist nur auf Urlaub bei uns – das ist auszuhalten.
In der vergangenen Woche habe ich einen Haken in die Wand über meinem Korb bekommen. Manchmal binden die Zweibeiner meine Laufleine da fest und ich muss nicht mehr in meine Schlafhütte, wenn die jungen Zweibeiner in die Wohnhütte kommen. Ich finde zwar immer noch, sie haben hier bei uns nichts zu suchen – knurre ihnen das auch – aber wenn sie dann nicht gehen – na, was soll’s. Leg ich mich eben in mein Körbchen und lass die Zweibeiner ihr Ding machen. Irgendwann verschwinden die Jungen schon wieder und wir haben die Wohnhütte wieder für uns.
Ansonsten verlaufen die Tage ziemlich gleich. Früh gehe ich mit Frauchen Gassi, tagsüber ist Herrchen für mich da. Bevor es dunkel wird, geht Herrchen mit Blacky und mir die Langhaarige wieder vom Knochenverdienen abholen – dann ist Wohnhütte angesagt. Abends gehen wir alle zusammen auf Abendrunde. Dann gibt es noch mal was zu Fressen und ich lasse den Rest des Tages in meiner Schlafhütte ausklingen.

27.Januar
Also – ich finde das so was von ungerecht! Die alte Schäferhundomi Tessi darf neben meinem Herrchen in der Wohnhütte liegen -  und ich muss in meinem Körbchen bleiben! Finde ich gemein! Wo ich doch hier zuhause bin – und sie nur Gast!
Ich hab den ganzen Abend verzweifelt im Körbchen vor mich hin gestöhnt – aber das scheint keinen so richtig gestört zu haben...
Im Hof neulich hab ich dann versucht, Tessi begreiflich zu machen, dass ich jetzt hier zu Hause bin, aber sie hat einen ganz schönen sturen Kopf – und letztendlich ist der Chef dazwischen gegangen und alle Mühe war umsonst.
Heute war ich dafür mit meinen Zweibeinern, Blacky und Ronja an dem großen Wasser in Dresden. Ist zwar nicht ganz so groß wie ich es in meinem alten Zuhause gewohnt war, aber immerhin...Dafür waren ziemlich viele Hunde auf den Elbwiesen unterwegs – und die meisten waren nett. Auch die dazugehörenden Zweibeiner schienen sich alle zu kennen und plauderten miteinander. Blacky und Ronja kannten auch schon die ganzen Vierbeiner und auch ich hab meine ersten Schnupperkontakte geschlossen.
Jetzt ist es schon dunkel, Tessi ist zum Glück bei dem jungen Langen der Zweibeiner, der Chef musste noch mal mit dem Stinkeauto fort und ich hab es mir im Korb neben der Samtpfote Nobi bequem gemacht. Eigentlich trau ich mich ja nicht ins Körbchen, wenn sie schon drin liegt – aber diesmal schien sie ganz friedlich

02.Februar
Die Zeit vergeht wie im Flug, nun bin ich schon sieben Wochen hier. Habe mich ganz gut eingelebt. Am liebsten bin ich mit Blacky und Ronja zusammen. Und natürlich mit Samtpfote. Bei den Spaziergängen bin ich jetzt immer an einer ganz langen Leine, da kann ich besser rennen. Manchmal macht mich Herrchen auch ganz von der Leine. Da such ich mir ein Mauseloch und versuch die Maus zu finden.
Diese Woche waren wir wieder beim Veterinär, er hat mich gestochen. Danach gab es Leckerli. Nun hab ich meinen eigenen Ausweis und darf auch ins Ausland, sagt Herrchen.
Eh ich es vergesse, ich möchte mich wieder einmal bei all den lieben Spendern ganz, ganz herzlichst bedanken. Und von Herrchen soll ich Euch sagen, schreibt bitte Eure Adressen mit auf die Überweiser ( für die Spendenquittung). Und außerdem kann ich mich dann auch persönlich bei Euch bedanken, Danke, Danke, Danke.

So das war es für heute, noch ein bisschen Mittagsruhe und dann noch mal stöbern gehen.


albi schläft
So das war es für heute, noch ein bisschen Mittagsruhe und dann noch mal stöbern gehen.



05. Februar
Gestern sind wir wieder an der Elbe Gassi gegangen. Trotz des Schneefalls waren wieder ganz viele Zwei- und Vierbeiner da. Wenn mich die anderen Hundekumpel in Ruhe lassen, laufe ich auch ganz entspannt mit. Nur an mir rumschuppern lassen mag ich nicht.
Heute morgen sehe ich, wie Herrchen wieder die lange Leine einpackt, bevor es auf die Morgenrunde geht, Hab mich schon gefreut, dass ich wieder rennen kann.
Dann kam es aber anders. Ich durfte von Anfang an ohne Leine völlig frei herum springen.
Da bin ich vielleicht gerannt... Ab und an lag mir dann aber doch der Duft von Mäusen in der Nase. Jedes mal, wenn ich gerade anfangen wollte zu graben, hat mich Herrchen gerufen. Ok dachte ich, heute ist folgen angesagt. Ich bin aber immer ein bisschen länger stehen geblieben. Irgendwann war es dann doch zu lange und dann habe ich Herrchen auch noch angeknurrt -  schwups war ich wieder an der Leine. Mist! Aber das lerne ich schon auch noch.
Den Rest des Tages werde ich wohl in meinem Körbchen genießen. Bei uns ist es wieder hundekalt geworden und der Schnee klebt heute so sehr bei mir an den Pfoten.
Und denkt immer dran, ich bin noch zu haben ! 

16.Februar
Albert hält gerade seine Mittagsruhe und ich möchte hier nun mal wieder einen kurzen Bericht abgeben.
Man könnte sagen, Albert fühlt sich wohl. Er akzeptiert meine Frau und mich ohne jeden Kompromiss, auch unsere beiden Hunde und die Katze.
Die Wohnung hat er als sein Revier erkannt. Ob er mal andere Menschen in „seinem Revier“ akzeptieren wird muss die Zeit bringen. Wir arbeiten daran. Ansonsten geht er sehr gern spazieren. Wenn es ein wenig wärmer ist, muss er auch ans Fahrrad. Auf dem Feld läuft er meistens an der langen Leine, manchmal auch ohne. Sobald er aber was zum jagen findet, meistens Mäuse, fängt er an zu graben. Dann ist er ohne Leine nicht mehr fort zu bewegen.
Merkt er allerdings, das er an der Leine ist, genügt ein Rufen und er kommt. Wenn Albert merkt, wie alles läuft, ist er ein sehr aufgeschlossener Hund. Er braucht viele Streicheleinheiten, legt sich auf den Rücken und will gestreichelt werden.  Neuen Situationen begegnet er sehr zurückhaltend und vorsichtig, auch ängstlich. Ein Problem, was wir ab nächste Woche haben: ich muss wieder arbeiten und Albert ist dann den ganzen Tag alleine. Da er leider unsere Kinder nach wie vor anbellt, können sie nicht mit ihm gassi gehen.
 Nehmt bitte Albert mit auf Eure Homepages, damit er bald einen endgültigen Platz findet.
Auch möchten wir uns nochmals bei allen Spendern recht herzlich bedanken.
Bis zum nächsten mal, Tschüss.


18.Februar
Heute waren wir wieder alle zusammen an der Elbe Gassi gehen - und ich durfte gleich von Beginn an frei und ohne Leine laufen. Das hat Spaß gemacht und ich habe doch glatt vergessen nach Mäusen zu suchen. Wir waren eine Gruppe von ungefähr 20 Hunden, große und kleine, junge und alte, Rabauken und Leisetreter - und ich habe mich mit allen gut verstanden.Wenn es mir zuviel wurde bin ich einfach ein Stück abseits gelaufen...
Jetzt bin ich müde, liege in meinem Körbchen und warte auf's Abendessen.
mal sehen was der morgige Tag so bringen wird.

28. Februar
Der Alltag hat uns wieder, alle Zweibeiner gehen Knochengeld verdienen und ich und die anderen Vierbeiner passen auf das Haus auf. Es hat sich eine Familie hier aus der Nähe gefunden, die, glaub ich, Interesse an mir hat. Herrchen hat mir aber gesagt, er habe dabei Bauchschmerzen. Ich habe keine! Finde die Leute ganz nett, das hab ich ihnen auch schon gezeigt. Ein wenig habe ich sogar schon mit ihnen geschmust.
Nun wollen sie wiederkommen und mit mir und meinen Zweibeinern spazieren gehen. Lassen wir mal die Sache ganz langsam angehen.
Beim Gassigehen darf ich jetzt immer an der langen 10-Meter-Leine laufen. Wenn ich dann merke, dass am anderen Ende ein Zweibeiner an der Leine ist bin ich auch ganz brav und folge ziemlich gut. Sogar von den Mäuselöchern bin ich ganz leicht weg zu bekommen. Aber wenn ich merke, dass am anderen Leinenende kein Zweibeiner ist...
Wenn wir sonnabends an die Elbe zu den vielen anderen Zwei-und Vierbeinern gehen darf ich jetzt immer ohne Leine laufen. Das macht Spaß! Nur wenn sich einige von den Hundekumpel streiten – das mag ich gar nicht, da gehe ich lieber etwas beiseite, damit ich meine Ruhe habe.
Jetzt tun mir aber meine Pfoten vom vielen schreiben weh und ich leg mich erst mal wieder zur Ruhe in mein Körbchen.

06. März
Am Sonnabend beim Gassi gehen an der Elbe war am Anfang alles wie immer – ich durfte ohne Leine mit Blacky und Ronja über die schneebedeckten Wiesen laufen. Warum Blacky die schwarzen Vögel jagt verstehe ich nicht, die fliegen doch sowieso weg wenn er ran gekommen ist... Dann sah ich auf einmal, dass Elise kommt. Diesmal hatte sie ihren Chefzweibeiner mitgebracht. Elise ist eine junge Zweibeinerin und sie würde mich am liebsten sofort mit in ihr Zuhause nehmen. Ich find sie super, stupse sie an, damit sie mich streichelt oder mir ein Leckerli gibt. Manchmal bringt sie auch andere Zweibeiner aus ihrer Hütte mit und wir gehen alle zusammen Gassi. In den letzten Tagen bekomme ich immer so was komisches um meine süße Schnauze, Maulschlaufe sagen meine Menschen dazu. Am Anfang will ich das Ding immer abmachen, aber mit der Zeit vergesse ich es und eigentlich stört es ja auch fast gar nicht. Meine Menschen sind sich nämlich noch etwas unsicher ob ich bei Elise (oder auch anderen Zweibeinern) vielleicht doch mal zuschnappen könnte...dabei würde ich so was doch nie tun...!

31. März
Die Zeit mit Albert vergeht wie Flug. Er lernt jeden Tag etwas dazu. Fremden begegnet er nach wie vor mit großem Mistrauen. Bewacht sein Revier mit großem Ehrgeiz.
Legt sich aber auch bei Leuten, welche sich in unserer Wohnhütte aufhalten, auf den Rücken und lässt sich den Bauch graulen.
Und bitte alle die Daumen drücken, es gibt einen Interessenten für Albert.


09.April
Gestern waren wir wieder an der Elbe. Herrchen hat ein paar Bilder gemacht, damit Ihr sehen könnt wie es da zu geht. Bloß diesmal sind wir nicht mit dem Stinkeauto dahin gefahren, Herrchen und ich sind mit dem Fahrrad unterwegs gewesen. War ganz schön anstrengend für mich. So viel musste ich noch nieeeeeeeeeeee laufen. Und am späten Nachmittag waren fremde Zweibeiner bei uns zu Hause. Mit denen sind wir noch mal spazieren gegangen und dabei  haben Sie mit Herrchen und Frauchen nur über mich geredet. Alle meine schlechten Eigenschaften haben sie denen erzählt. Und dabei gebe ich mir doch so große Mühe!! Aber irgendwann sind sie dann auch wieder gegangen, wollen noch mal darüber schlafen, haben sie gesagt. Schlafen war das Stichwort. Nach so einem anstrengenden Tag kann man bloß noch schlafen!


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Hier nun einige Bilder


12. April
So, heute nun ist es passiert. Herrchen hat die Katze aus dem Sack gelassen. Die ganze Woche war er schon so komisch. Hat viel rumtelefoniert. Viel mit anderen Leuten gesprochen. Es ging immer um mich. Und heute ist er mal wieder zeitig vom knochengeldverdienen nach Hause gekommen .Wir sind die große Runde spazierengegangen. Und da hat er gesagt: Am 18.Dezember bist du zu uns gekommen, es wird Zeit, dass du ein neues Herrchen bekommst.
„Wau“, dachte ich, die Sonne schien doch heute gar nicht... Er erzählte weiter, dass sich Leute gemeldet hätten, welche mich gern nehmen würden. Und meine Zweibeiner haben die für meinen Charakter am besten geeigneten ausgesucht. Kann ich gar nicht verstehen! So schlecht bin ich doch gar nicht! Gut, ab und zu knurre ich mal, wenn mir was nicht gefällt. Es hat doch aber auch in der Vergangenheit immer geklappt: ich wurde sofort in Ruhe gelassen. In der letzten Zeit habe ich aber auch gemerkt, dass es anders geht, oder? Herrchen sagt, ich würde zu jemandem kommen, der den ganzen Tag mit mir zusammen ist. Hatte ich doch hier auch, bis auf die letzte Zeit, da hab ich eben ein bisschen mehr geschlafen. Ging doch aber auch. Ich versteh die Welt nicht mehr. Es scheint wirklich ernst zu sein, was er gesagt hat, denn sie packen schon Sachen zusammen. Eine lange Fahrt würden wir machen, haben meine beiden Zweibeiner gesagt.
Weihnachten durfte ich nicht in meiner Scheune feiern, obwohl ich schon alles vorbereitet hatte. Gut, hier war es schöner. Aber warum soll ich nun Ostern wieder wo anders feiern?!
Versteh einer die Zweibeiner.
Also liebe Leute, es scheint so als würde ich heute hier das letzte Mal was von mir geben.
Ich möchte mich noch mal bei allen bedanken, welche mich bisher unterstützt haben. Auf welche Art auch immer. Ob Sie nun meinem Frauchen und Herrchen mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben, ob Sie mich finanziell unterstützt haben oder mich einfach nur in ihrer Nähe geduldet haben.
Allen vielen, vielen Dank.
Ich werde in unregelmäßigen Abständen Herrchen ein paar Zeilen schicken, er wird sie dann bestimmt hier veröffentlichen.
Tschüss Euch allen, drückt mir die Daumen das alles gut wird, Tschüssssssssssss..

Post von Albert

24.04.2006
Hallo Ronja,
die ersten Arbeitstage waren prima! Am ersten Tag bin ich ersteinmal überall schnüffeln gewesen. So viele neue Gerüche und so viele neue Zweibeiner.Die Zweibeiner,die wie mein Chef angezogen sind und bei mir sind,die lass ich in Ruhe. Alle anderen werden von mir ersteinmal angebellt.Kann ruhig jeder wissen, das ich den Laden hier übernommen habe. Aber immer wenn ich es mir gerade so schön gemütlich auf der Hundedecke gemacht habe, muß ich schon wieder los. Mein Chef-Zweibeiner nennt das auf Runde gehen. Der zweite Tag war fast wie der erste, nur das es da schneller ruhig in der riesigen Arbeitshöhle des Chef-Zweibeiners war und ich mußte noch eine Runde mehr laufen. Dafür aber eine nur mit Schleppleine dran. Der dritte Tag war noch besser. Ich konnte auf den Runden fast frei laufen. Ich hatte zwar die Schleppleine dran, aber mein Chef hielt sich nicht daran fest. Die letzte Runde konnte ich sogar ganz ohne laufen.Immer wenn ich fast Feierabend habe und kurz bevor ich mit den Chef nach Hause fahre, kommen immer andere Hunde. Getroffen habe ich die aber noch nicht.Nur durch eine Glasscheibe bzw. im Auto. Mein Chef erzählte mir,das ich jetzt sogar mein eigenes Knochengeld verdienen würde. 30 Cent pro anwesende Dienststunde (selbst wenn ich schlafe).
In meinen neuen Zuhause komme ich gut zurecht. Ich komme auch mit allen gut aus. Ich bin nie alleine, immer ist einer da. Es gibt fast keine Zeit, wo ich nicht in Begleitung meines Chef-Zweibeiners bin. Langsam glaube ich, der hat ohne mich Angst. Hexe, meine neue Hundekumpelin,  ist oft etwas zurückhaltend wenn ich komme und auch Sissy,die Miesekatze des anderen Zweibeiners ist in Ordnung. Sie lässt mich nur nicht in das Zimmer von ihrem Zweibeiner. Da faucht sie mich an und macht einen grossen Buckel. Dabei hat sie da so leckeres Essen stehen. Aber Hexe und ich bekommen auch gutes Futter. Unser Chef verwöhnt uns ganz gut. Ich hab jetzt sogar meine eigene Couch zum schlafen im Zimmer meines Chef-Zweibeiners. Meinen Korb brauche fast nicht mehr. Wo mein Cheff-Zweibeiner richtig rummeckert, ist wenn ich versuche es mir auf seinen Bett gemütlich zu machen. Das mag er nicht.
So nun ersteinmal genug
Bis dann
Euer Albi

25.04.2006
Hallo Ronja,
mein Chef ist klasse. Ich bin den ganzen Tag mit Ihm zusammen und heute waren wir an einem großen See. Aber baden wollte ich noch nicht.Vielleicht später,wenn es richtig warm ist. Und so viele Leute sind hier Und weil meine Freundin Hexe hier bekannt wie ein bunter Hund ist und alle Kinder in der Siedlung sie kennen und mögen, glauben sie das auch von mir.
Wenn Du wieder an der Elbe bist, grüsse alle von mir und sag ihnen,mir geht es prima.
Das mit den Knochengeld ist super. Mein Chef hat mir gesagt, das wird wirklich nur für mich ausgegeben. Er hat jetzt gerade ein paar Sachen bei Alsa-Hundewelt für mich bestellt.
Die dumme Maulschlaufe habe ich schon seit Tagen nicht mehr auf. Nur wenn ich mit den Chef im Bus fahre und der Kutscher meint ich sei gefährlich. Bin ich das? Na ja und wenn sie mir die Ohren sauber machen. Du weißt, das mag ich nicht. Wenn die das machen,dann wehre ich mich mit allen vier Pfoten. Demnächst soll ich mit einer 10m-Leine laufen. Was das wohl wird?
So nun hast Du ersteinmal wieder viel von mir gehört. Ich hoffe, Du bleibst gesund auch wenn Du nicht mehr soviel Gassi gehen kannst. Mit wem joggt denn Gabi jetzt morgens? Ich bin ja nicht mehr da!
Ich würde mich freuen, wieder was von Dir aus Dresden zu hören.
Bis
       dann
             Albi

15.Mai
Leider hat sich Albert in seinem neuen Zuhause nicht nur von seiner guten Seite gezeigt. Er war der Meinung, sich nichts von einem Kollegen seines neuen Herrchens sagen lassen zu müssen und nun hat er Arbeitsverbot! Da ihn sein Herrchen aber gerade dazu benötigte hat er sein neues Zuhause gleich wieder verloren. Nun wartet er im Tierheim
auf ein erfahrenes Hundeherrchen. Wir hoffen, dass er bald geeignete Leute findet, welche mit seinen "Macken" umgehen können, denn er kann auch ein gaaaaanz Lieber sein!

27.Mai 2006
Heute war es nun so weit. 14.00 Uhr. Wir standen vor Alberts Zwinger im Tierheim Buchholz. Seine Freude, uns zu sehen, war verhalten (wie er es eigentlich schon immer gehalten ha)t. Unsere erste Frage an seine Betreuer war natürlich wie er sich so benimmt.Übereinstimmend sagten alle, er sei ein freundlicher Hund, welcher zeigt wenn er was nicht möchte - und diese Grenzen sollte man als Mensch akzeptieren. Also keine Verhaltensänderung zu seinem Aufenthalt bei uns. Wir sind mit ihm spazierengegangen. Vor dem Tor warteten unsere beiden Hunde Blacky und Ronja. Nach einem kurzen abschnuppern sind wir fünf durch die Heide losgezogen . Albert hörte auf uns, als sei er nie weg gewesen. Er kannte noch alles, was wir ihm beigebracht hatten, natürlich gab es jedesmal Leckerlie dafür. Das Ende der Gassirunde kam näher und der Kloß im Hals wurde immer größer. Am schlimmsten war der Moment, als Albert wieder in seinem Zwinger verschwand und schwanzwedelnd am Gitter stand.
Wir erfüllen aber nicht die Kriterien, welche Albert an seine neue Familie stellt, maximal zwei Personen und wenig Besuch.
Vielleicht ist die "Erfahrung" Tierheim für ihn aber auch nicht schlecht ,er kommt ja dadurch mit vielen Leuten in Berührung.
Wir werden Albert auf jedenfall, wenn wir in der Nähe sind,  wieder besuchen.


albiimTH torstenundalbi albiundgabi


August 2006
Wir sind auf dem Heimweg aus dem Urlaub und wollen Albert nochmal kurz besuchen .Gegenüber unserem letzten Besuch im TH hat sich einiges geändert: die Tierheimleitung und die Öffnungszeiten. Heute geschlossen!. Man erbarmte sich  aber unser -  und wir duften zu Albert.
Wir mussten Albert allerdings alleine aus seinem Zwinger holen. Komisch!  Es folgte ein Spaziergang, Albi verhielt sich uns gegenüber wie immer freundlich, aber...
gesagt hat es niemand, doch wir ahnten: wir sind die einzigen, welche mit Albert noch spazieren gehen....
Von Dresden bis Buchholz ist es allerdings zu weit, um nur mal gassie zu gehen.

Silvester 2006
Wir waren Albert besuchen. Unsere erste Begegnung nach 4 Monaten war wider Erwarten doch sehr freundlich von Alberts Seite her gesehen.
Von unserer Seite aus natürlich auch.


Albert
Und dann durfte er auch wieder aus seinem Zwinger, allerdings nur noch mit Gitter am Kopf. Schon beim zweiten Spaziergang fing er wieder an zu schnüffeln und sich für sein Umfeld zu interessieren. Wir waren vier Tage mit Albert zusammen und es war wunderbar.
Wir wünschen uns, dass er nun doch regelmäßig wieder aus seinem Zwinger raus kommt, und vielleicht findet sich doch noch ein Interessent welcher es mit Albert aufnimmt.

Wir werden auf jeden Fall weiter suchen.  


Jan./ Feb. 2007
Die Zeit verging wie im Flug. Seit meine alten bekannten Zweibeiner mich Silvester besuchen waren, durfte ich wieder jeden Tag spazieren gehen. Endlich nicht immer nur die Tierheimluft.
Aber seit Anfang Februar waren meine ganzen Pfleger irgendwie anders.
Ende des Monats sagte mir meine Chefpflegerin, dass sie mich bald für immer verlassen würde. Warum nur, wo wir uns doch nun so schön aneinander gewöhnt hatten. Aus den Gesprächen der Pfleger und Besucher erfuhr ich dann auch, wer hier in Zukunft das Sagen hat:
Um Himmelswillen, die waren doch schon mal hier! Das war doch ein Unterschied wie zwischen Chefarztbetreuung jetzt und Pflegeheim damals, Sch.....!
 Eines Tages hörte ich die Stimme meines alten Herrchens. Kann nicht sein, du musst dich verhört haben... Meine Zwingertür ging auf, meine Pflegerin kam, nahm mich an die Leine und ging mit mir wie immer zum Tor um mir das Gitter vor mein Maul zu machen.
Ich hatte mich doch nicht verhört! Da stand „er“ in der Ecke und tat so als sieht er mich nicht.
Doch dann kam er zu mir und ich drückte mich gleich an ihn. Wir gingen dann mit meiner Pflegerin aus dem Tierheim noch zusammen ein Stück und beide Zweibeiner waren  traurig, warum nur?
Dann verabschiedeten sich die Zweibeiner von einander. Verstehe ich nicht.  Ich komm doch gleich wieder, nach unserer üblichen Runde. Diese Runde führte uns auf den Parkplatz und Herrchen sagte: “Albert es geht nach Hause!“. Blacky wartete schon auf uns. Rein ins Auto und ab. Als er das nächste mal anhielt waren wir schon auf der Autobahn. Er meinte wirklich was er gesagt hat. Ich legte mich wieder ganz ruhig ins Auto, damit er es sich bloß nicht wieder anders überlegt.
Als das nächste mal die Tür aufging starten mich noch zwei Vierbeiner an, Ronja und ? (die kannte ich noch nicht aber auch eine hübsche Dame).
Kaum war ich aus dem Auto raus forderte sie mich schon zu spielen auf. Da rief Herrchen: „Aischa, lass Albert in Ruhe!“  Aha: Aischa also.
Dann sind wir alle zusammen Gassi gegangen und zum Abschluss des Tages gab es Reis mit lecker Hühnchen.
So, nun will ich nur noch schlafen. Dieser Tag war anstrengend.

Am nächsten Morgen bin ich mit meinem, Zweibeiner-Chef  wieder unsere Runde gegangen. Da sagte Herrchen zu mir, dass ich hier nur auf Zwischenstadion bin.
Er hätte einen Platz für mich gefunden mit vielen Hundekumpeln, wo ich bleiben kann wenn ich mich einigermaßen benehmen.


Albi,Ronja,Blacky
März-Juli 2007

Es folgten in unregelmäßigen Abständen Besuche bei Albert . Er hat sich gut eingelebt.Auch mit seiner Patentante haben wir uns getroffen und gemeinsam sind wir mit Albert spazieren gewesen.
Leider hat sich bis heute noch niemand für Albert interessiert.

Falls Ihr mal in der Nähe seid, besucht doch Albert mal


April 2008
Albert ist immer noch im Tierheim! Wir waren ihn vor kurzem wieder einmal besuchen und sind mit ihm und unseren Hunden spazieren gegangen. Dabei hatten wir das Gefühl, dass Albi ruhiger wird. Natürlich freut er sich über jeden, der sich mit ihm beschäftigt oder mit ihm Gassi geht. Und er ist noch ganz genau so, wie wir ihn kennen - aufgeregt, wenn er schnüffeln kann und regelrecht fitzig, wenn er Mauselöcher findet. Zu unseren Hunden ist er immer freundlich - und zu uns beiden natürlich auch ein richtiger Schmusebär. Mittlerweile gehen auch fast alle Mitarbeiter im Tierheim mit ihm Gassi, er scheint sich eingewöhnt zu haben - obwohl natürlich auch das beste Tierheim das Sofa zuhause nicht ersetzen kann...
Wir werden ihn jedenfalls weiter besuchen und auch seine Paten aus dem fernen Hamburg kommen sicher auch in diesem Jahr wieder zu Albi.

Februar 2009
Wie auch in der vergangenen Zeit, besuchten wir gestern Albi um mit ihm eine Runde Gassi zu gehen. Erst einmal hat er uns einen mächtigen Schrecken eingejagt: Wie immer haben wir ihn schon an seiner Tür gerufen - aber diesmal erfolgte keine Reaktion, Albi schnarchte weiter in seinem Hundebett. Nochmal gerufen - wieder nichts. Er wird doch nicht ... - nein, er atmete noch! Gott sei Dank! Also fest an seine Tür geklopft und dann reingegangen - da erst bekam Albi mit, dass er Besuch hat... Also hat auch an ihm der Zahn der Zeit genagt und er ist taub geworden. Wir haben auch beim Spaziergang gemerkt, dass er nicht mehr auf Zurufe reagiert. Aber Kraft hat er noch - und er hat sich über die Gassirunde gefreut. Und er hatte wuscheliges Fell - und ein paar Kilos zuviel auf den Rippen...aber das darf man im Alter...


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